Bochum. „Chance auf Leben“ ist Name und Programm des Vereins, den die Stewardess Rita Römert-Steinau 2003 gegründet hat. Zusammen mit Ralf Schäfer bereist sie Indien, um inter anderem die Infrastruktur in ländlichen Regionen zu verbessern. 250 Patenschaften hat der Verein bereits organisiert.

„Bildung ist die beste Basis für Hilfe zur Selbsthilfe“, weiß Rita Römert-Steinau. „Wir feiern gern, wir helfen gern“, sagt Ralf Schäfer. Hier die passionierte Powerfrau. Dort der professionelle Partymacher. Gemeinsam und mit großem Erfolg engagieren sie sich für Mädchen und Frauen in Indien.

„Chance auf Leben“ ist Name und Programm des Vereins, den Rita Römert-Steinau 2003 gegründet hat. Als Lufthansa-Stewardess hatte sie Indien mehrfach besucht – und war entsetzt über die Armut an Gütern und Bildung, die trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs gerade Mädchen in den Slumgebieten besonders trifft: „Sie sind traditionell weniger wert und haben keine Chance, einen Weg aus diesem perspektivlosen Dasein zu finden.“ Rita Römert-Steinau (Ehefrau des ehemaligen Bergmannsheil-Chirurgen Prof. Dr. Hans-Ulrich Steinau) machte sich zur Aufgabe, Hilfe zu leisten. Nicht allein mit Geldspenden. Sondern mit Unterstützung, die dauerhaft währt und wirkt. Mit Birgit Ruhe, Claudia Schaefer, Christiane Wegner, Martina Dichtl, Lisa Frerick-Overmeyer und vielen weiteren Mitstreitern warb sie für Patenschaften: „10 Euro im Monat reichen, um Mädchen und jungen Frauen eine schulische und universitäre Ausbildung zu ermöglichen.“ Die ist alles andere als selbstverständlich. „In den Armutsregionen ist es üblich, dass Mädchen nach der 4. Klasse die Schule verlassen und Geld verdienen müssen.“

250 Patenschaften hat der Verein organisiert. Verwaltungskosten fallen nicht an. Jede Reise nach Indien wird aus eigener Tasche bezahlt. Die Paten-Gelder, bisher rund 250.000 Euro, kommen 1:1 bei den Ärmsten der Armen an. Die Hilfe ist nachhaltig. Rita Römert-Steinau: „Aus den gebildeten Mädchen werden Mütter, die wiederum ihre Töchter zur Schule schicken.“

Bisher konnten 13 Trinkwasserbrunnen gebaut werden

Der Verein kümmert sich auch um die Infrastruktur in den Dörfern. Dank der Spenden konnten bislang 13 Trinkwasserbrunnen gebaut werden – der letzte im Oktober im Ort Zaghdar. „Deren 800 Bewohner mussten bisher fünf Kilometer zur nächsten Wasserstelle laufen“, weiß Ralf Schäfer. Der Unternehmer fördert als Veranstalter der Party-Reihe „The Club“ seit 2011 den Verein „Chance auf Leben“. Der Bau des Brunnens in Zaghdar wurde mit dem Erlös der Szene-Partys bei BMW Pro Car und neuerdings bei Mercedes Lueg finanziert. Auch künftig gilt für „The Club“: Spaß haben, Gutes tun. Die Indienhilfe geht weiter.