Bochum. . Grundschüler der Feldsieper Schule konnten am Freitag zusammen mit der Polizei nach Tempsündern in der 30-km/h-Zone vor ihrer Schule suchen. Sie standen an einem Lasermessgerät.
Das war am Freitag für zwei Klassen der Feldsieper Grundschule in Bochum-Hamme im doppelten Sinne ein richtiger Hingucker: Erst fuhren um 10 Uhr mehrere Polizeiwagen vor dem Pausenhof vor - und dann durften die Kinder der vierten Klassen auch noch persönlich durch das Lasermessgerät der Beamten nach Rasern Ausschau halten.
„Wie schnell darf man hier fahren?“ fragte ein Polizist die Kinder vor ihrer Schule. „30!!“ riefen alle. „Sauber“, meinte der Beamte. Und schon konnte es losgehen mit dem Tempomessen.
Die Feldsieper Straße ist eine Verbindungsstraße zwischen den großen Ausfallstraßen Herner und Dorstener Straße. Polizeihauptkommissar Andreas Foltmann vom Bezirksdienst hatte neulich dort eine Schulwegbegleitung organisiert. Er kennt das Verhalten mancher Autofahrer an dieser Stelle: „Morgens sind sie hier hergefahren wie die Wahnsinnigen.“
Deshalb kam die Polizei auf die Idee, die Kinder in die Tempokontrollen mit einzubinden: „Geschwindigkeit ist der Killer Nummer 1! Wir können nicht früh genug damit anfangen, bei den Kindern ein Problembewusstsein für diese gefährliche Erkenntnis zu schaffen.“
Kein einziger Temposünder
Der „Aktionstag“ fand allerdings am falschen Tag statt. Die Polizei hatte die Fehlinformation erhalten, dass eine Baustelle im westlichen Teil der Feldsieper Straße an diesem Tag wieder beseitigt ist und also auch der Verkehr wieder reichlich fließt. Weil nun aber an der Baustelle beide Fahrbahnen immer noch gesperrt waren, fuhren kaum Autos vor der Schule her.
Fazit: Bei der Laseraktion wurde kein einziger Temposünder herausgefischt. Der neunjährige Noah, der ebenfalls durch das Lasermessgerät geblickt hatte, meinte allerdings, dass er durchaus gern einmal einen Raser erwischt hätte. Sein Mitschüler Dario (10) sagte: „Wenn die Polizei nicht da ist, fahren manche schneller.“
Trotzdem winkte die Polizei am Freitag einige Autofahrer rechts raus. Die stutzten im ersten Moment nach dem Motto: Ich war doch gar nicht zu schnell!! Doch gerade dafür sollten sie extra von den Schülern gelobt werden. „Hallo, sagte ein Mädchen in der Schülergruppe auf dem Bürgersteig.
„Wir sind von der Feldsieper Schule, von der Klasse 4a. Wir finden es gut, dass Sie nicht zu schnell gefahren sind. Das wäre ja gefährlich.“ Die betroffene Autofahrerin wirkte gerührt: „Ihr seid ja süß, vielen Dank.“ Quasi als Wohlverhaltensprämie erhielt die Frau einen Schlüsselanhänger der Polizei. Auch die Viertklässler selbst hatten zuvor ein Geschenk erhalten: Blaue Schirmkappen mit der Aufschrift: „Polizei Nordrhein-Westfalen. Bochum.“