Bochum. Kathrin Schimpke, die neue Leiterin der Kinderbücherei der Stadtbibliothek, bemüht sich neben der Frühförderung auch um Lesestoff für Familien und Kinder mit Migrationshintergrund.
„Die Kinderabteilungen innerhalb der Stadtbibliotheken sind eine ganz wichtige Grundlage. Damit bilden wir die Leser von morgen aus.“ Kathrin Schimpke stellt sich damit einer großen Herausforderung. Seit August ist die 47-Jährige die neue Leiterin der Kinderbücherei der Stadtbibliothek. Neben der Frühförderung bemüht sich die Diplom-Bibliothekarin auch um Lesestoff für Familien und Kinder mit Migrationshintergrund.
Wer junge Menschen erreichen will, muss wissen, welche Themen angesagt sind und welche Bücher sich kleine und größere Lesehungrige wünschen. „Wir sind ständig auf der Suche nach den aktuellen Trends“, erzählt die gebürtige Berlinerin, die seit Ende der 90er in Bochum lebt. Kooperationen mit Schulen und Lehrkräften helfen, diese Trends aufzuspüren. Zudem binden Projekte mit Vorlesepaten oder der Bücherkurier die jungen Leser an die Bücherei.
„Eine Studie hat belegt, dass Menschen, die schon als Kind Bibliotheksnutzer waren, es meist auch bis ins Alter bleiben“, weiß die 47-Jährige. In den kommenden Monaten möchte Kathrin Schimpke deshalb auch die Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten ausbauen und vermehrt Angebote für die Altersklasse „U3“ konzipieren, um die Sprach- und Lesekompetenz der Kleinsten zu fördern. Erzieher sollen dafür ins Boot geholt werden. Aber auch der Kontakt zu Eltern sei wichtig.
Kinder- und Jugendbücher in mehr als zehn Sprachen
Besonderes Augenmerk legt Schimpke auch auf die mehrsprachige Literatur in der Kinderbücherei. Da sie bereits in den letzten Jahren in Integrationsprojekten der Stadtbibliothek mitgewirkt hat, kennt sie sich auf diesem Gebiet gut aus. „Zweisprachige Vorlesebücher, etwa auf Türkisch und Deutsch, erleichtern es Familien und Kindern mit Migrationshintergrund, beide Sprachen zu verinnerlichen. Wir haben Kinder- und Jugendbücher in mehr als zehn Sprachen.“
Einzig für die Leseförderung der Teenager habe sie „noch kein Patentrezept“ gefunden. Den „Leseknick“ im Alter von 13 bis 14 Jahren zu bekämpfen, stelle eine große Herausforderung dar. „Da sind andere Aspekte der Popkultur wichtiger.“ Trotzdem freue sie sich, dass sich ihre Bibliothek zuletzt auch für Schüler dieser Altersklasse zu einem Treffpunkt entwickelt habe, um Hausaufgaben und Referate vorzubereiten. „Die Bücherei ist immer ein öffentlicher Ort, an dem sich die Schüler kostenlos treffen können. Davon gibt es nicht viele.“