Gerthe. Prominente Autoren wie Frank Goosen und Hennes Bender setzen sich für den Erhalt der Stadtteilbücherei in Gerthe ein
Kein einziger Platz mehr frei! Das hieß es beim zweiten Teil der stadtweiten „Staffelleseaktion“ in der Stadtteil- und Schulbücherei im Schulzentrum Nord. Alle 199 Karten vom Bibliotheksförderverein „Erlesen“ waren vergriffen. Deshalb war die Bücherei auch rappelvoll, als die Bochumer Autoren Hennes Bender, Frank Goosen, Friedrich Grotjahn und Philipp Dorok mit ihre Solidaritätslesung für den zukünftigen Erhalt aller Stadtteilbüchereien starteten.
Die vier Autoren machten auch ihre persönliche Beziehungen zu den Bibliotheken deutlich. So betonte Bender: „Ich bin immer gern in die Bücherei in Laer gegangen, als ich ein Kind war.“ Es habe ihn sehr bedrückt, als diese geschlossen wurde. Er bot dann als erster Vorleser aus seinem Buch „Komma lecka bei mich bei“, nicht nur einen gelungenen Vortrag, sondern auch regelrechte „Stand Up-Comedy“. Die Zuhörer bezog er dabei immer mit ein und die spielten bereitwillig mit.
Goosen ließ es im Anschluss ruhiger angehen. Er las aus seinem neuen Buch „Sommerfest“ vor. Ihm war es übrigens zu verdanken, dass es zu diesem Lesenachmittag außerhalb der Reihe kam, denn: Während des VfL Bochum-Spiels am Freitagabend konnte er natürlich nicht. Gleichwohl war es ihm wichtig, sich gleich an zweiter Stelle um den Bibliothekserhalt zu kümmern.
Gut an kamen auch Grotjahn und Dorok, die ebenfalls aus ihren Werken vortrugen und im Anschluss auf Wunsch Autogramme verteilten.
Edda Minck und Peter Märkert lasen tags zuvor am eigentlichen Staffelabend, den „B hoch vier“, das Bündnis der vier Fördervereine der Büchereien Gerthe, Langendreer, Querenburg und Wiemelhausen, auf den Weg gebracht hatten. An der Heinrichstraße organisierte das Dr. Iris Kohlan, die stellvertretende Vorsitzende von „Erlesen“.
135 Zuhörerinnen und Zuhörer kamen da, um unter dem Motto „Echt kriminell in Gerthe“ einen spannungsreichen Abend zu verleben. Edda Minck las aus „Bissitage! Eure Omma Berti“ (satirische Kurzgeschichten) und Auszüge von „Maggie Abendroth: Ausgeträllert.“ Märkert brachte zwei Texte mit: „Jeder Einzelne“ und „Lauter“. Im Anschluss beantworteten die beiden Autorinnen Fragen und führten miteinander spielerisch ein gegenseitiges Interview.
„Das war eine gelungene Aktion, vor allem, weil so viele Besucher ihre Solidarität zeigten“, zogen Bibliotheksleiterin Barbara Pöting und die Vorsitzenden des Vereins, Dörte Richter, Bilanz.