Bochum. Luidger Wolterhoff übernimmt erneut die Leitung der Bochumer Arbeitsagentur. Als Leiter eines NRW-Projekts kümmert er sich zusätzlich darum, in Abstimmung mit Personalräten und Städtetag im Hinblick auf den Anschlag in Neuss die Sicherheit der Mitarbeiter zu verbessern.
Dafür, dass Luidger Wolterhoff (51) jetzt als Leiter der Bochum/Herner Arbeitsagentur zurückkehrt, bekommt er keinen Cent mehr. Tarifgruppe A 16 - das hatte er auch in der Tasche, als er noch Leiter der Arbeitsagentur Gelsenkirchen/Gladbeck war.
Der hochgewachsene Behördenleiter, verheiratet, zwei Kinder (Sohn 15/Tochter 19), parteilos, hatte die Bochumer Agentur schon einmal fünf Jahre geleitet, bevor er für drei Jahre nach Gelsenkirchen ging. In Bochum hatte er studiert, wurde Diplom-Theologe und Diplom-Ökonom.
Dass er sich mal intensiv um das Schicksal von Arbeitslosen kümmern sollte, war anfangs nicht sein Plan. Im Kirchendienst hatte er angefangen, Gruppenleiter ausgebildet, Fahrten organisiert.
Kontakte zu Arbeitgebern intensivieren
Den Wechsel zur Arbeitsbehörde habe er aber nicht als „missionarischen Auftrag“ verstanden, erzählt er schmunzelnd. In Bochum will er jetzt aufpassen, „dass der Markt sich nicht spaltet“. Ihn bekümmert, dass viele Menschen aus der Hartz IV -Ebene nicht herauskommen, obwohl sie zwischenzeitlich eine Arbeit haben. Doch das sei meist ein Saisonjob, auf sechs Monate begrenzt: „Danach sind sie wieder bei Hartz IV und nicht beim Arbeitslosengeld I.“ Dafür müssten sie ein Jahr durcharbeiten. Auch wenn man ihnen eine Ausbildung über zwei, drei Jahre anbiete, höre man oft: „Das können wir uns nicht leisten.“
In Bochum und Herne gelte es weiterhin, die Kontakte zu Arbeitgebern zu intensivieren, den Unternehmen zu helfen, ihnen die Fachkräfte der Zukunft zu verschaffen. Andererseits sei eine gezielte Aquisite angesagt, Stellen für Menschen zu gewinnen, die sich schwer tun, eine Arbeit zu finden: „Das sind die Schwerpunkte, die auszubauen sind.“
Wolterhoff, der sich ehrenamtlich als Vorsitzender des Diozesanrats im Bistum Essen engagiert, hat noch eine weitere Aufgabe übernommen: Er leitet ein NRW-Projekt, das sich nach dem Anschlag auf die Jobagentur in Neuss die Sicherheit der Mitarbeiter auf die Fahnen geschrieben hat: „Zusammen mit Personalräten und Städtetag durchleuchten wir, was man da besser machen kann.“