Bochum. Auf dem Bochumer Arbeitsmarkt ist bislang kein Frühjahrsaufschwung in Sicht. Entgegen dem Bundestrend hat sich in den letzten vier Wochen die Zahl der Arbeitslosen um 1,7 Prozent (304 Personen) erhöht auf 18 541 Frauen und Männer (Agentur für Arbeit und Jobcenter). Die Quote lag bei 10,1 Prozent.
Thomas Keyen, Geschäftsführer der Arbeitsagentur: „Sowohl die Ereignisse bei Schlecker als auch unerwarteter Personalabbau langjährig erfolgreicher Unternehmen haben uns zu außerordentlichen Vermittlungsaktionen, wie den Marktplatz Metall, veranlasst.“ Die Chancen für Arbeitssuchende seien im etwa Einzelhandel und in der Metallbranche nicht schlecht, so Keyen,
Nachfrage nach Arbeitskräften ist gut
3248 freie Stellen waren gemeldet, darunter gab es 901 neue Angebote. Gesucht werden derzeit in Bochum vor allem Ingenieure aller Fachrichtungen, Kräfte im Metall- und Elektrobereich sowie für die Systemgastronomie, zudem Handwerker, Fahrer und IT-Spezialisten. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Bochum ist gut.“
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zog sich quer durch alle Personengruppen: bei den Jugendlichen stieg die Zahl um 23 auf 1641 Erwerbslose, bei den über 50-Jährigen um 92 auf 5061 Menschen.
Langzeitarbeitslose machen 40 Prozent aus
Die Langzeitarbeitslosen machten im April mit 7964 Männern und Frauen 40 Prozent aller Arbeitslosen aus; das sind 120 mehr als im März und sogar 496 mehr als im Jahr zuvor.
Zum Ausbildungsmarkt: Von Oktober 2011 bis April 2012 haben sich insgesamt 2009 Bewerber bei der Arbeitsagentur gemeldet; das waren 7,7 Prozent oder 144 junge Leute mehr als im Jahr zuvor. Gleichzeitig haben Arbeitgeber 1548 Ausbildungsstellen gemeldet: 9,8 Prozent oder 169 Stellen weniger als 2011.