Bochum. . Die Situation vor dem Europahaus auf dem Kurt-Schumacher-Platz hält Paul Schroll für „höchst gefährlich“. Ständig stoppen Taxis, Krankentransporte und private Pkw vor dem Ärztehaus. „Da geht’s drunter und drüber“, beklagt der 72-jährige WAZ-Leser. Die Stadt denkt über eine Entschärfung des Engpasses nach.
„Die Lage am Europahaus ist der Verwaltung bekannt“, bestätigt Stadtsprecher Thomas Sprenger die Eindrücke von Paul Schroll. Derzeit werde untersucht, ob eines der Hochbeete am Fahrbahnrand abgebaut werden kann. Auf dem Platz könnten zusätzliche Kurzzeitparkplätze angelegt werden. „Daran herrscht angesichts der vielen, oft gehschwachen Patienten des Ärztehauses großer Mangel“, unterstreicht Paul Schroll.
Familie Sowade und weitere ältere WAZ-Leser kritisieren die Verkehrssituation rund ums Rathaus und BVZ an der Hans-Böckler-Straße und City-Passage. Für Fußgänger fehle es an Ampeln, Überwegen und Fahrbahnmarkierungen. „Wer nicht mehr so schnell zu Fuß ist, muss höllisch aufpassen, um nicht von Autos oder Bussen umgefahren zu werden“, bangt Annegret Peschke (69).
Besserung in Aussicht
Auch hier stellt die Verwaltung baldige Besserungen in Aussicht. „Mit baulichen Maßnahmen sowie dem Aufstellen von Pollern wollen wir die Situation übersichtlicher gestalten. Dazu wird in den November-Sitzungen der Bezirksvertretung Mitte und des Umweltausschusses ein Beschlussvorschlag vorgestellt“, kündigt Thomas Sprenger auf Anfrage der WAZ an.
Weiteres Dauer-Ärgernis in der Innenstadt: die Kanten auf dem Boulevard. Immer wieder beschweren sich WAZ-Leser bei der Telefonsprechstunde über die „Stolperfallen“, an denen auch mancher Rollator hängenbleibt. „Was soll der Quatsch?“, fragte jetzt wieder Emil Liedmacher (73).
Blindenleitkanten werden benötigt
„Es handelt sich um eine Blindenleitkante. Und die hat ihre Berechtigung“, entgegnet Stadtsprecher Sprenger mit Hinweis auf das Behindertengleichstellungsgesetz. Blinde und sehbehinderte Mitbürger benötigen danach „einen Hinweis in Form der Kante, dass er eine sichere Gehwegfläche verlässt und sich auf einer anderen Fläche als auf dem Gehweg befindet. Darüber hinaus wurden bzw. werden ähnliche Kanten als abgesenkter Bordstein bei Fußgängerüberwegen im gesamten Stadtgebiet Bochums ausgeführt“. Die Kante müsse zudem den Regenwasserabfluss gewährleisten.
„Im Übrigen“, so Sprenger, „gibt es bei uns bislang keine Beschwerde eines sehbehinderten Bürgers.“