Bochumer Boulevard - Stolperstellen auf der Prachtstraße
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Bochum.. Wegen Materialschaden waren tausend der 30.000 qm großen Pflasterung des Boulevards in den Jahren 2010 und 2011 ausgetauscht worden, doch hier und da finden sich wieder Stolperstellen. Die Stadt beobachtet die Lage und wartet noch den nächsten Frost ab, bevor nachgebessert wird.
Mal war sie mit Kaugummiflecken übersät, mal brach und bröckelte es am Boden: Der Boulevard, Bochums Prachtstraße, ist für manche Pflastertreter immer wieder ein Stein des Anstoßes. Wegen Materialfehler wurden erst in den Jahren 2010 und 2011 größere Flächen von der Höhe Stadtbadgalerie bis zum Bereich Schützenbahn/Bleichstraße erneuert, doch wieder sind Schäden sichtbar, wenn auch „nur“ punktuell.
Da, wo die Schützenbahn beginnt, vor Baltz und der Sparkasse, liegen sie: Einige Pflaster hinter der Plastik „Entfaltung der Stadt“ ragen als Stolpersteine schief heraus, andere sind abgestoßen, mit Rissen und abgeplatzten Ecken. Auf der anderen Seite des Boulevards stehen Warnbaken, damit man nicht über schräge Steine fällt.
2001 hatte man angefangen, die biedere Bongard- und Massenbergstraße zum mondänen Boulevard aufzuhübschen. In helldunklem Wechselspiel prägten Granitplatten das lange Terrain vom Anfang (Höhe Park-Inn Hotel) bis zum Ende an der Kreuzung Westring.
Boulevard sollte eigentlich reine Fußgängerzone werden
Vor allem zwei Vorgänge trübten den Glanz der neuen Meile: Ursprünglich sollte der Boulevard eine reine Fußgängerzone werden, nur mit Anlieferverkehr. Aber dann, erinnert Susanne Düwel, Abteilungsleiterin beim Tiefbauamt, habe die Politik auch auf Wunsch der Kaufmannschaft den Busverkehr zugelassen. Durch die Busse, sagt Düwel, sei die Pflasterung einer größeren Belastung ausgesetzt.
Hinzu kam, dass bei den angelieferten Platten, als sie verlegt waren, „eindeutige Materialschäden“ ans Licht kamen. Ursprünglich ging man von nur einer mangelhaften Palette aus, konnte aber nicht orten, wo die einzelnen Steine dieser Lieferung eigentlich gelandet waren.
„Es waren die Flächen mit dem weißen Granitvorsatz, die sind komplett ersetzt worden“, beschreibt Düwel die Nachbesserung, die in den Jahren 2010 und 2011 lief. 1000 qm des 30.000 qm großen Boulevards wurden erneuert. Die Firma Klostermann aus Coesfeld, Lieferant der Platten, übernahm laut Stadt die Kosten im „niedrigen sechsstelligen Bereich“.
Stadt begeht Boulevard regelmäßig zur Kontrolle
Auch für neuerliche Schäden gelte die Bürgschaft der Firma: „Wir sind damit auf der sicheren Seite.“ Düwel bestätigt, dass „punktuell“ neue Schäden da sind, aber die Stadt würde den Boulevard zur Kontrolle „regelmäßig begehen“. Jetzt warte man auf „dicken Frost“, um danach zu schauen, was anliegt..
Platten mit Rissen lasse man erst einmal liegen, solange sie keine Verkehrsgefahr darstellen. Das gelte insbesondere für den Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus. Als der in den Jahren 2005 und 2006 eine neue Oberflächengestaltung bekam, wurden auf Wunsch der Politiker die etwa 80 Jahre alten Platten, vorübergehend im Bauhof gelagert, wieder verwendet: „Die hatten zwar Macken gehabt, Abplatzungen an den Seiten, auch Risse, aber es war ausdrücklich gewollt, sie wieder zu verlegen.“
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