Bochum. . Vor dem Schwurgericht Bochum wurde am Mittwochmorgen ein 39-jähriger Autofahrer aus Bochum wegen versuchten Mordes angeklagt. Er soll in der Absicht, sich selbst umzubringen, mit seinem Mitsubishi in einen Opel mit vier Insassen gerast sein.
Für jeden Autofahrer ist dies ein absoluter Alptraum: Plötzlich rast ein anderes Auto wie ein Torpedo auf einen zu. Man hat keine Chance auszuweichen und wird von der Straße gefegt. Dies ist offenbar am 26. Juni 2011 auf der Universitätsstraße in Bochum passiert. Deshalb steht seit Mittwoch ein 39-jähriger Bochumer vor dem Bochumer Schwurgericht. Staatsanwalt Danyal Maibaum wirft dem Mann einen versuchten Mord vor. Der Autofahrer sitzt seit einem halben Jahr in U-Haft.
Laut Anklage wollte sich der Mann damals mit seinem Mitsubishi Colt selbst umbringen. In seiner Suizidabsicht sei er gegen 23.35 Uhr über die Universitätsstraße aus Richtung Langendreer gerast - mit 105 bis 120 km/h statt der erlaubten 70 km/h. In Höhe der Auffahrt zur A43 habe er dann mit heimtückischen Vorsatz einen vor ihm mit Tempo 55 bis 60 fahrenden Opel-Corsa gerammt. Leicht versetzt sei von hinten auf ihn aufgefahren. Darin saßen vier Menschen. Durch den Aufprall, sagte Ankläger Maibaum, habe er ihren Tod billigend in Kauf genommen.
Vier Inassen wuden verletzt
Der Corsa geriet durch die Wucht des Aufpralls ins Schleudern und krachte gegen zwei Verkehrsschilder, die umknickten. Anschließend kollidierte der Kleinwagen gegen einen Lichtmast und einen Kantstein. Die Insassen wurden, wie es in der Anklage heißt, „leicht verletzt“. Allerdings ist auch von einem Schambeinbruch die Rede. Außerdem erlitten die Opfer Prellungen an der Brust, am Kopf und hatten außerdem Schmerzen an den Beinen.
Zur Unfallzeit hatte der Mitsubishi-Fahrer 2,08 Promille Alkohol im Blut. Eine psychiatrische Gutachterin meint, dass er deswegen vermindert schuldfähig gewesen sei. Er ist verheiratet, bisher nicht vorbestraft und hatte bis zu seiner Verhaftung am 16. Dezember 2011 eine feste Arbeitsstelle im Baugewerbe.
Bisher kein Geständnis
Zum Prozessauftakt wurde aus Termin- und Fristgründen nur die Anklage verlesen. Ob der Angeklagte die Anklagevorwürfe einräumt, ist noch nicht bekannt. Er sitzt jetzt in der Krümmede. Erst am 12. Juli will er sich vor den Richtern äußern.
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