Bochum. .

Die Universitätsstraße gilt als begehrte Büroadresse; nach der Innenstadt immerhin auf Platz zwei. Das weiß auch die EGR (Entwicklungsgesellschaft Ruhr-Bochum) zu nutzen: An der Ecke Wasser-/Paulstraße vermarktet sie eine fünf Hektar große Fläche. „Es klopfen bereits interessierte Investoren an, wir wollen eine zeitnahe Angebotsplanung“, sagt Birgit Venzke (Planungsamt).

Die Erschließung ist teil des städtebaulichen Konzepts, Innenstadt und Ruhr-Uni stärker zu verzahnen. Der neue Gewerbestandort gegenüber von Seven Stones (privat) wird nicht komplett, sondern je nach Nachfrage wachsen. Jetzt gab es zum Bebauungsplanentwurf den nächsten Verfahrensschritt, bei dem die Anwohner informiert wurden. Deren Bedenken drehten sich vornehmlich um die Größe des Projekts und mögliche Verkehrsbelastungen, haben sie doch bislang eine Freifläche vor der Tür.

Kreuzung wird umgebaut

Kai Müller, Sachgebietsleiter Bauleitplanung: „Wir werden den Abstand zur Wohnbebauung sowie die Maximalstockwerke noch einmal überarbeiten.“ Vorgesehen sind überwiegend drei bis vier Geschosse. Der Tennisclub Friederika pocht auf erhöhten Parkplatzbedarf bei Turnieren: Die Paulstraße soll für die Erschließung des Bürokomplexes verlängert werden (sie endet bislang als Sackgasse an der Tennisanlage). Müller: „Vor allem die Kreuzung Wasser-/Universitätsstraße muss in ihrer Kapazität erhöht werden.“ Auch eine private Hoffläche soll wird ins Plangebiet einbezogen.

Die EGR hat das Grundstück Ende 2009 von der Annington erworben; investiert werden fünf Millionen Euro. Bei einem Architektenwettbewerb siegte das Herdecker Büro Pesch + Partner. Dessen Entwurf zeichnet sich durch große Flexibilität aus. Ein Eckbebauung soll zur Adressbildung an der Wasser-/Unistraße beitragen und aus bis zu acht Geschossen bestehen (hier hat die Planung bereits von zwölf Stockwerken abgespeckt). Dieses Hochhaus, so Frank Boberg vom Stadtplaner-Büro Pesch + Partner, müsse nicht zwingend Büronutzung beinhalten. „Wir denken hier auch an ein Hotel oder Interims-Arbeitsstätten für Wissenschaftler, unten möglicherweise mit einem Café als Treffpunkt.“

Das Bebauungsplanverfahren dauert etwa noch ein Jahr, danach kann es losgehen. Mit der Offenlage rechnet die Stadt im Herbst/Winter. Die Parkplätze für den Standort für Dienstleistungen, Verwaltung, Forschung und Entwicklung sollen zur Hälfte unterirdisch gebaut werden. Gebäude entlang der Paulstraße könnten den Anfang machen. Zwischen den Gebäuden wird eine Wasser-Grünlandschaft als Stauraum angelegt, um das Regenwasser zwischenzuspeichern.