Bochum. .
Pünktlich zum Ablauf eines Geschäftsjahres ist in der Regel eine Inventur fällig. Und die macht auch vor der Kunst nicht halt: Zum einjährigen Bestehen wird in der Galerie „Kunstraum Unten“ Inventur gemacht, die fällt jedoch ein wenig anders aus: Die Künstler Daniel P. Dwyer und Matthias Danberg erfassen und ergründen in der Ausstellung „Inventur“ die Bestände und Elemente ihrer Videokunst und zeigen diese in Grafiken auf. Am Donnerstag um 19 Uhr beginnt die Ausstellungseröffnung in der Galerie an der U-Bahnstation „Schauspielhaus“, bei der beide Künstler anwesend sein werden.
Die Förderung junger, erfolgsversprechender Kunst haben sich die Betreiber des „Kunstraum Unten“ seit ihrer Gründung auf die Fahnen geschrieben: Matthias Danberg ist Meisterschüler an der Kunstakademie Münster, Daniel P. Dwyer ebenfalls Meisterschüler an der Kunstakademie Düsseldorf.
Beide Künstler waren bereits an der ersten Ausstellung der unterirdisch gelegenen Galerie beteiligt, nun widmet sich die aktuelle Ausstellungen den Videoanimationen der Künstler und deren künstlerischem „Inventar“. Daniel Dwyer entwickelt seine Animationsfilme auf der Basis von selbst gefertigten Zeichnungen, die schließlich dreidimensional bearbeitet und um spielerische Referenzen auf Film-und Mediengeschichte erweitert werden.
Künstler benutzen moderne Modeling-Software
In seinem Film aus düsteren Motel-und Wüsten-Szenerien jongliert er zwischen Tarantino und Steve McQueen. Die ebenfalls zu sehenden Grafiken, die als Bauelemente zu seinen Filmen dienen, sprechen von seiner Faszination für asiatische Großstädte.
Matthias Danberg dagegen lässt philosophische Ideen und Begriffe zu allegorischen Formen und Objekten werden, aus denen er ebenfalls 3D-Filme entwickelt: Epische Szenen mit heroisch anmutenden Figuren und monumentalen Bauten entwerfen bei ihm eigene, epochale narrative Welten. Seine Grafikelemente: Zwischen mythischen Gestalten und visionären Architekturen.
Beide Künstler nutzen dabei moderne Modeling-Software, wie sie auch von Ingenieuren oder Architekten verwendet wird. Dass ihnen trotz digitalen Computerprogrammen dabei die eigene künstlerische Handschrift wichtig ist - dies kann die „Inventur“ ihrer Videos bezeugen.