Bochum.

Eine doppelte Wiederentdeckung ermöglicht die aktuelle Ausstellung im Schlieker-Haus Querenburg – einmal mit der Kunst des ehemaligen Bochumers Martin Pletowski. Zum anderen eine Wiederentdeckung des Düsseldorfer Künstlers mit sich selbst.

In den 1980er Jahren studierte Pletowski an der Ruhr-Uni und war Schüler bei Hänner Schlieker im Musischen Zentrum, also bei jenem Mann, dessen Andenken das Schlieker-Haus wachhält. „Bei Aufräumarbeiten fand ich ein Bild, das nicht von meinem Vater stammte, und das mit dem Vermerk ,von meinem Schüler M. Pletowski, den ich für sehr begabt halte’ versehen war“, schildert Galeristin Claudia Schlieker-Buckup.

Sie machte sich auf die Suche nach Pletowski, fand heraus, dass er lange in Spanien gelebt hat, und das er Meisterschüler von Alfonso Hüppi an der Düsseldorfer Akademie gewesen war. Schließlich lud sie den 1960 geborenen Maler nach Bochum ein. „Als der Künstler sein 30 Jahre altes Gemälde wiedersah, gab es sofort einen lebhafte, emotionale Rückkopplung an seine Zeit mit Hänner Schlieker“, so Schlieker-Buckup.

Augenfällig an Pletowskis Arbeiten ist die Präsenz der Farbe, die für ihn in jedem Fall wichtiger als die Form ist. Es ist eine Farbigkeit, die zum Verweilen einlädt, weil sie eine heitere, lichte Atmosphäre ausstrahlt. Martin Pletowskis Gemälde sind eher abstrakt und lassen doch immer auch wiedererkennbare Bezüge zu, zu einer Landschaft im Süden etwa, zum Flug der Möwen über dem Rhein, zu den „Bäumen neben Aldi“, so ein Bildtitel. Pletowskis Malerei spiegelt Stadt- und Naturbilder wider, verschwommene, weil übermalte Sujets, die an Lichtspiele erinnern. Immer aber sind es farbig gewordenen Eindrücke, die durch den Maler hindurch gegangen sind und sich verändert als Bild wieder verfestigt haben.

Die Ausstellung Martin Pletowski: „fahre mit“ ist bis zum 10. Juni im Schlieker-Haus, Paracelsusweg 16, zus ehen. Öffnungszeiten sind Mittwoch, Samstag und Sonntag von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. 0234/97 89 511.