Bochum. . In Bochum-Werne haben die Bochumer Stadtwerke und die RAG ein innovatives Projekt auf den Weg gebracht: Die Nutzung von 20 Grad warmem Grubenwasser für die Wärmeversorgung von Anliegern.
In einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Bochumer Stadtwerke und der RAG zur Wärmenutzung des Grubenwassers an der stillgelegten Zeche Robert Müser in Bochum-Werne gehen die beiden Partner in diesen Tagen einen der letzten Meilensteine des Projektes an. Gestern wurde das so genannte „Wasserschloss“, der zentrale Verteiler des Grubenwassers, geöffnet und mit den neu installierten Wärmetauschern verbunden.
„Das Projekt ist in dieser Art einmalig in Deutschland“, erklärt Dietmar Spohn, Geschäftsführer der Stadtwerke. RAG-Direktor Dr. Peter Fischer: „Die RAG verfügt mit dem jährlich gehobenen Grubenwasser von 80 Millionen Kubikmetern allein an der Ruhr über ein erhebliches Wärmepotenzial.“ Er hoffe, dass das Projekt „eine Leuchtturmwirkung“ besitze, um weitere Projekte zur Wärmenutzung aus Grubenwasser realisieren zu können.
Schulen und die Feuerwehr-Hauptwache werden mit Wärme aus 570 Metern Tiefe versorgt
Seit Herbst 2011 installierten die Stadtwerke Wärmetauscher und Leitungssysteme, um das 20 Grad warme Grubenwasser zur Beheizung der umliegenden Gebäude zu nutzen. Künftig werden die Willy-Brandt-Gesamtschule, die Von-Waldthausen-Grundschule und die angrenzende Feuerwehr-Hauptwache mit Wärme versorgt. Dank der natürlichen Erdwärmenutzung könnten mindestens 245 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart werden, erklärten die Stadtwerke.
Ein Wärmetauscher an der Schachtanlage überträgt die Wärme des aus 570 Metern Tiefe geförderten Grubenwassers an einen mit Wasser betriebenen Zwischenkreis. Wärmepumpen und ein Blockheizkraftwerk unterstützen die neue Technik, so dass je nach Bedarf das Temperaturniveau für Schwimmbecken und Duschen auf bis zu 50 Grad angehoben werden kann.