Bochum. .
Die Zuschüsse für das Projekt, öffentliche Gebäude mit Grubenwässer der ehemaligen Zeche Robert-Müser zu heizen, fließen. Die Stadtwerke wollen zuerst die Willy-Brandt-Schule ans Netz anschließen.
Die Zusage über die Fördermittel erhielten die Stadtwerke schneller als eigentlich erwartet. Genauso schnell möchte der Energieversorger jetzt sein Vorzeigeprojekt, die Grubenwässer der ehemaligen Zeche Robert-Müser zur Beheizung von öffentlichen Gebäuden zu nutzen, umsetzen. Als erste profitiert davon die wenige hundert Meter von der Förderstelle am Schacht Arnold entfernt liegende Willy-Brandt-Gesamtschule.
Bereits in den Herbstferien, so teilen die Stadtwerke auf Anfrage mit, wird damit begonnen, Rohrleitungen neu zu verlegen und alte Leitungen auszutauschen. Dazu erklärt Heike Paplewski: „Wir gehen davon aus, dass die Arbeiten im Frühjahr des kommenden Jahres abgeschlossen sind.“ In Kürze würden die die Arbeiten ausgeschrieben.
Die RAG pumpt pro Jahr rund zehn Millionen Kubikmeter Wasser im Bochumer Osten an die Oberfläche. Bislang wird es in die Werner Teiche gepumpt und fließt über den Ölbach schließlich der Ruhr zu. Das aus einer Teufe (Tiefe) von rund 570 Meter geförderte Grubenwasser kommt mit Temperaturen von rund 24 Grad Celsius an die Oberfläche. Und genau diese Wärme soll jetzt sinnvoll genutzt werden.
Die Stadtwerke stellten die Projektidee bereits auf der 6. NRW-Geothermiekonferenz vor rund einem Jahr im Gelsenkirchener Wissenschaftspark vor. Damals wurde von Investitionskosten in Höhe von unter einer Million Euro ausgegangen. Über Wärmetauscher soll die Temperatur des Grubenwassers ausgenutzt werden.
Neben der Willy-Brandt-Gesamtschule kommen mit der nahen Gemeinschaftsgrundschule, einer Sporthalle mit Schwimmbad und der Hauptfeuerwache am Werner Hellweg weitere öffentliche Gebäudekomplexe als Kunden für die Wärme aus der Tiefe infrage. Als mögliche neue Wärmekunden spekulieren die Stadtwerke auf mögliche Erweiterungen des Industriegebietes Robert Müser aus dem Bebauungsplan 405 b.
Die RAG hatte bereits vor Jahren an der im Essener Süden liegenden ehemaligen Schachtanlage Heinrich erfolgreich das Potenzial demonstriert und ein nahe gelegenes Altenheim mit Wärme aus der Tiefe beheizt.