Werne. . Auf Robert Müser wird noch gefördert – Wasser wird dort aus den umliegenden Gruben zu Tage gepumpt.
Rasselnd öffnet sich die Tür vom Förderkorb, heraus steigen drei Steiger, ölverschmiert und verschwitzt. Das ist keine Szene der goldenen Kohlezeit, auf der ehemaligen Zeche Robert Müser, auch heute noch fahren dort regelmäßig Kumpels ein. Gefördert wird allerdings Wasser. Das würde sonst durch die umliegenden Schächten und Stollen aufsteigen und unkontrolliert austreten.
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Dafür, dass das nicht passiert sorgt Timo Mitschke. Er war jüngst mit seinem Team auf Robert Müser um die Grubenwasserpumpen zu reparieren. „Wir sind alle ungefähr alle zwei Wochen hier um alles zu überprüfen“, erklärt er. Zusammen mit seinem Wartungsteam ist er für mehrere Zechen zuständig, bei denen Grubenwasser gehoben wird: Zeche Heinrich, Friedlicher Nachbar und natürlich Robert Müser.
Drei Pumpen heben hier jährlich rund 9,5 Millionen Kubikmeter Wasser. Bisher wird das 24 Grad warme Grubenwasser ungenutzt in die Harpener Teiche eingeleitet (siehe unten). Diese Energie will der Betreiber RAG in Zukunft nutzen. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten dazu“, beginnt Pressesprecher Christof Beike. Ein Speicherkraftwerk wird es wohl nicht geben, weil die vorhandene Infrastruktur das nicht hergibt. Eine zweite Idee ist die Züchtung von speziellen Algen in Grubenwassertanks. „Diese könnten dann als Biomasse verbrannt werden um Energie zu erzeugen“, erklärt Beike.
Die ausgereiftesten Pläne sehen allerdings einen Wärmetauscher vor. Mit der so gewonnen Wärme könnten umliegende Gebäude beheizt werden. Rund 250 Meter entfernt befindet sich eine Grundschule sowie die Willy-Brandt-Gesamtschule. Auch die Hauptfeuerwehrwache könnten in Zukunft mit der Wärme aus dem Grubenwasser beheizt werden. „Wir haben sogar noch Potenzial, weitere geeignete Verbraucher im nahe gelegenen Gewerbegebiet zu versorgen“, schätzt Beike.
Für Steiger Mitschke ist das alles Zukunftsmusik. Er schaut erst einmal, dass die Pumpen wieder laufen. „Wenn drei bis vier Tage Wasser aufsteigt ist das kein Problem“, erklärt er, „trotzdem ist es immer spannend, wenn wir die Unterwasserpumpen zu Tage fördern“. Da sei viel Improvisation nötig. Und das alles unter Tage – rund 570 Meter geht es abwärts bis zur Wasseroberfläche. „Letztlich ist es immer noch ein echtes kleines Bergwerk“, findet Mitschke.