Bochum. . Ein riesiger Betrug mit der „Skimming“-Masche ist jetzt in Bochum aufgeflogen. Unbekannte Täter haben offenbar die Daten der Zahlungskarten von mehreren Kunden des Gartencenters „Augsburg“ ausgelesen.
In Bochum hat es einen riesigen Betrug mit der „Skimming“-Masche gegeben - dem Abfischen von elektronischen Daten. Betroffen sind Kunden des Bochumer Gartencenters „Augsburg“ am Ruhrpark. Am Dienstag sind bei der Bochumer Polizei die ersten 120 Anzeigen eingegangen. Die Polizei rechnet aber „mit mehreren hundert Geschädigten“.
Laut Kripo haben unbekannte Täter ein Kartenlesegerät in dem Gartencenter manipuliert - „mit hochkriminellem technischem Wissen“. Während die arglosen Kunden mit ihren Karten an der Kasse zahlten, wurden heimlich ihre Daten samt Pin-Nummer ausgespäht. Mit diesen ausgelesenen Daten stellten die Täter eigene Karten her und hoben damit nach bisherigen polizeilichen Erkenntnissen an Geldautomaten im Ausland Summen zwischen 500 und 5000 Euro ab, unter anderem in Mexiko, Kolumbien, New York und der Dominikanischen Republik. Die Bochumer Kunden merkten das erst, als sie auf ihren Kontoauszug blickten oder ihre Karte durch ihre Bank gesperrt wurde. Die Polizei schätzt den Schaden auf eine siebenstellige Euro-Summe.
„Wir finden das ganz furchtbar“
„Wir sind schon irgendwie geschockt, dass das so massiv vorkommt“, sagte Barbara Schilling, Vertriebsleiterin von „Augsburg“, auf WAZ-Anfrage. „Wir finden das ganz furchtbar.“ Das Unternehmen zählt selbst zu den Geschädigten. „Wir wissen nicht, wie das passiert ist.“ Obwohl nur eines der Kartenlesegeräte präpariert war, wurden alle ausgetauscht. Sie werden ab sofort nachts weggeschlossen.
Die betrogenen Kunden werden den Schaden wohl erstattet bekommen: Die Banken seien gegen solche Fälle versichert, sagt die Polizei.
Die Kripo rät, regelmäßig seine Kontoauszüge zu überprüfen. Außerdem solle man das Auslandslimit, wenn geschäftlich möglich, auf null Euro setzen. Weiterhin rät die Polizei: „Bei nicht nachvollziehbaren Abhebungen, insbesondere aus Übersee, sollte diese bei der Polizei angezeigt werden - nicht nur in diesem Fall.“ Und: „Schon bei dem Verdacht der Ausspähung der Kartendaten ist die Karte umgehend über die Bank bzw. den bundesweiten Sperr-Notruf 116116 zu sperren.“