Essen/Ratingen. . Im Raum Ratingen erlebten zahlreiche Bankkunden in dieser Woche eine böse Überraschung: Unbekannte in Übersee hatten von ihren Konten Geld abgebucht. Die Kripo fand das Datenleck sehr schnell – ein Kartenlesegerät in einem großen Ratinger Tierfutter-Markt.

Seit Beginn dieser Woche machten Bankkunden im Raum Neuss beim Blick auf ihren Kontoauszug große Augen: Da gab es Abbuchungen größerer Beträge, die von den USA, von Kolumbien oder Mexiko aus veranlasst wurden.

Als sich die Anzeigen bei der Polizei im Kreis Mettmann mehrten, nahm das Fachkommissariat 12 die Ermittlungen auf. Dringender Verdacht: ein neuer Fall von „Skimming“, dem illegalen Abfischen persönlicher Bankdaten.

Die Ermittlungen führten zügig zum Erfolg: Als Daten-Quelle wurde ein manipuliertes Kartenterminal (PoS Terminal) an der Kasse eines großen Fachmarktes für Tiernahrung an der Boschstraße in Ratingen identifiziert.

Kunden auch aus Essen, Duisburg oder Düsseldorf

Das Gerät wurde sofort von der Polizei beschlagnahmt und wird zurzeit kriminaltechnisch untersucht. Wann, wie und durch wen das Gerät sachkundig umgearbeitet wurde, ist bisher nicht bekannt. Vermutlich fand der unbemerkte „Umbau“ vor dem 1. Dezember statt; die Polizei geht von einem Tatzeitraum 1. Dezember bis 14. Januar aus. Bis Mittwoch mittag hatten sich bereits rund 60 Betroffene gemeldet.

Allerdings könnten auch Kunden aus Essen, Duisburg, Heiligenhaus oder Düsseldorf böse Überraschungen erleben; verschiedene Banken und Sparkassen hatten bereits darauf hingewiesen, auf zweifelhafte Kontobewegungen aus dem Ausland zu achten.

Polizei-Tipp: Auslands-Funktion der Karte sperren

Die Polizei empfiehlt zusätzlich, eigene Bankkarten für Auslandstransaktionen zu sperren. Damit könnten Täter jenseits der Grenzen mit abgefischten Kontodaten nichts mehr anfangen.

Das Tiernahnungs-Unternehmen ist mit 250 Niederlassungen in Deutschland und Österreich vertreten. Dass das manipulierte Gerät aus Ratingen unbemerkt andere Kartenterminals „infiziert“ haben könnte, ist aus Sicht der Polizei technisch nicht möglich.“Darüber muss sich niemand Sorgen machen“, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage von DerWesten.