Bochum. . Weil im Bus schon zwei Mütter mit Kinderwagen zugestiegen waren, sollte eine weitere Mutter mit ihrem Kinderwagen den Bus wieder verlassen. Dies habe der Fahrer dann versucht, durchzusetzen, so die Aussage der Mutter. Dabei entflammte ein Streit im Bus.
Tränenüberströmt griff eine junge Bochumerin am Donnerstagabend zum Telefon und rief die WAZ-Redaktion an. Was war passiert? - Ein Busfahrer habe sie nötigen wollen, mit ihrem Baby und ihrem Kinderwagen den Bus wieder zu verlassen, erzählte die Mutter schluchzend.
Geschehen sei das am Donnerstag in der Linie 336 um 17.36 Uhr an der Haltestelle Brückstraße Richtung Heckertstraße. Der Bus sei allerdings etwa zehn Minuten zu spät gekommen. An der Haltestelle habe noch eine andere Mutter mit Kinderwagen auf diesen Bus gewartet. Als er endlich kam, habe sie ihr den Vortritt gelassen, schilderte die junge Frau weiter. Doch als sie selbst im Fahrzeug war, habe ihr der Busfahrer gesagt, sie solle wieder aussteigen, weil noch eine dritte Mutter mit Kinderwagen im Bus war.
Bogestra gibt Busfahrer Recht und entschuldigt sich
Für alle drei Kinderwagen sei nicht ausreichend Platz. Und auf Notfallsitzen in der Mitte saßen bereits zwei ältere Frauen. Sie müsse dringend nach Hause, habe sie geltend gemacht, ihr Kind sei schon sehr unruhig. „Ich steige nicht aus“, habe sie gesagt. „Dann mache ich von meinem Hausrecht Gebrauch“, habe der Bogestra-Fahrer geantwortet und sie angeschrien. Während der Auseinandersetzung hätten weitere Fahrgäste versucht zu helfen, indem sie für die beiden älteren Frauen andere Sitzplätze suchten.
„Das liegt im Ermessen des Fahrers“, sagte Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns auf Nachfrage. „Er muss beurteilen, ob er zwei oder drei Kinderwagen mitnehmen kann und ob dies wegen Unfallgefahr zu vertreten ist.“ Ansonsten mache er sich strafbar. Für den rüden Ton des Fahrers, unterstellt es war so, entschuldige sich die Bogestra.