Bochum. . Das bislang gewohnte Fahrplan-Format der Bogestra gehört der Vergangenheit an. Stattdessen gibt es Einzelfahrpläne. Das löste Ärger aus, vor allem, wenn die Infoblätter vergriffen sind.

Ein neues Jahr bringt oftmals einige Veränderungen mit sich, doch nicht immer zur Freude aller. So ärgerte sich WAZ-Leser Helmut Behnke, als er Anfang des Jahres in einer Servicestelle der Bogestra nach einem Fahrplan für die Linien 363, 365 und 390 fragte. Die habe er dort nicht bekommen, einzig der Plan für die Busnummer 389 sei erhältlich gewesen.

„Man konnte mir nicht sagen, wann die anderen ausliegen“, erinnert sich Behnke. „Es muss doch möglich sein, die Pläne aller Linien zu erhalten“, findet er. Erstmals gibt die Bogestra in diesem Jahr nicht mehr ihr dickes Buch heraus, das die Abfahrtszeiten aller U- und Straßenbahnen und Busse vereint, sondern Einzelfahrpläne für jede Linie.

Unmut über Zettelchen

Nicht nur Helmut Behnke ärgert sich darüber. Auch Jürgen Hoppe vermisst das alte Fahrplan-Buch. Der Bochumer ist oft mit Bus und Bahn unterwegs. „Wenn man täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, braucht man es“, weiß Hoppe.

Er findet es völlig unverständlich, warum das Buch abgeschafft wurde, das viel praktischer gewesen sei als die einzelnen Pläne. „Soll jemand, der unter der Woche zum Beruf mit verschiedenen Linien fährt und am Wochenende Ausflüge machen möchte, die ganzen Zettel mitschleppen“, fragt Hoppe.

Der Kreisverband Bochum, Gelsenkirchen und Herne des Verkehrsclub Deutschland (VCD) kritisiert die Ersetzung der Taschenbücher durch die neuen Zettelchen.

Wunsch der Kundenmehrheit

„Wir finden es gut, dass es endlich auch in Bochum Linienfahrpläne für einzelne Linien gibt“, sagt Jürgen Eichel, Sprecher des VCD-Bochum. „Das ist aber kein Grund, das Fahrplanbuch einzustellen.“ Vielmehr solle beides angeboten werden, „kleine Fahrpläne für die Jackentasche und das dicke Buch zum Nachschlagen für zu Hause.“

Mit seiner Abschaffung käme die Bogestra dem mehrheitlichen Wunsch der Reisenden entgegen, weht Bogestra-Sprecherin Petra Bönnemann die Kritik ab und bekräftigt: „Wir haben damit auf Kundenumfragen reagiert, die sich solch einen Vorgang gewünscht haben.“

Bei einer Befragung im vergangenen Jahr hätten Kunden sich deutlich für eine neue Form der Linienfahrpläne ausgesprochen.

Zudem sei die Nachfrage nach ihnen derzeit so unerwartet groß, dass es momentan sogar zu Engpässen in den KundenCentern kommen kann, wie die Homepage des Verkehrsbetriebes verrät. Bald sollen sie jedoch wie gewohnt wieder flächendeckend verfügbar sein, wird von der Bogestra zugesichert.