Bochum. . In Stahlhausen wird eine 3000 Quadratmeter große Fläche nun zu einem Spielplatz für die Kinder im Stadtviertel. Möglich gemacht haben dies vor allem die Mütter: Sie sammelten Unterschriften, der Stadtumbau West brachte alles ins Rollen. Im Juni soll der Park fertig sein.
„Unsere Kinder spielten hier immer auf der Straße. Das war nicht gut. Jetzt kann mein Sohn es kaum abwarten, dass der Spielplatz fertig wird; er quengelt dauernd, er will klettern gehen.“ Nazrij Bölük wohnt seit 35 Jahren in Stahlhausen, ist hier aufgewachsen. Bislang gab’s hier nichts außer einem alten Sandkasten.
Über den Stadtteiltreff haben Mütter wie sie Unterschriften gesammelt mit dem Ziel, für Kinder etwas im Quartier zu schaffen. „Auch wir Erwachsenen wünschten uns einen Treffpunkt, einen Aufenthaltsort.“ Über den Stadtumbau West kam dann alles ins Rollen: So wächst jetzt mitten im Wohngebiet, zwischen Baare- und Gremmestraße, ein kleiner Park mit Spielgeräten für alle Altersgruppen heran.
Fertigstellung im Juni
Nejla Usta vom Stadtteiltreff hat die Idee der Bewohner, im Viertel eine Grünfläche für Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu gestalten, vor vier Jahren an die Stadt herangetragen. „Heute bin ich sehr froh, dass es so schön wird.“ Begonnen wurde Anfang März, Anfang Juni schon soll alles fertig sein. „Gremmepark“ heißen die insgesamt drei Flächen im Westend. „Dass wir einen Spielplatz bauen würden, war im Rahmen des Stadtumbaus geplant; nur nicht, wo“, sagt Karsten Schröder vom Stadtumbau West.
Eine Fläche mit 3000 Quadratmetern, der ehemalige Spielplatz der Deutschen Annington, wird eine reine Erholungsfläche. Zwei weitere mit insgesamt 3600 Quadratmetern verbinden die vielen Wohnhäuser an der Baarestraße. Birgit Schwarte, Landschaftsarchitektin beim Umweltamt: „Das ist eine von bisher wenigen Flächen im Stadtgebiet, auf der wir auch Spielgeräte für Erwachsene installieren. Die Frauen hier haben sich ausdrücklich ein Bewegungsgerät gewünscht.“ Es wird direkt neben dem Bereich für die ganz Kleinen aufgestellt, damit die Mütter sie im Auge behalten.
Kraft und Balance erproben
Gegenüber, wo heute noch Bagger den Boden aufwühlen, entsteht das Areal für ältere Kinder und Heranwachsende. Da wird es Holzbauten geben, die kleine Bergsteiger als Herausforderung sehen, Seilkonstruktionen, die Dschungelabenteuer versprechen und schließlich ein Gerüst, „das spricht die Männer an, die Kraft und Balance erproben wollen“, sagt Birgit Schwarte.
Die Annington, die in Stahlhausen und Griesenbruch insgesamt 1400 Wohnungen vermietet, wird die Flächen rund um ihre Häuser entlang des entstehenden Parks ebenfalls umgestalten. „Wir investieren 35 000 Euro, bezuschusst vom Stadtumbau West“, sagt Frank Brückner. Für den Gremmepark/Spielplatz investiert die Stadt 250 000 Euro, 80 Prozent werden gefördert. Die Summe verdoppelt sich durch u.a. Kanalarbeiten und Grunderwerb.
Bezirksbürgermeister Dieter Heldt teilte vor Ort die sichtliche Begeisterung der Bewohner: „Ich bin stolz darauf, was durch den Stadtumbau hier bereits verändert wurde. Nirgends sieht man so augenfällige Verbesserungen.“