Bochum. . Nach viermonatigen Umbauarbeiten feiert C&A auf der Kortumstraße drei Tage lang bis Samstag Wiedereröffnung auf 4500 qm Verkaufsfläche. Augenfänger sind dabei auch die neuen Schaufensterpuppen - in weiß oder auch schwarz-metallic statt fleischfarben.
Wenn die Rede auf die neuen Puppen kommt, lacht Gesine Rockel amüsiert, korrigiert aber sofort: „Wir nennen sie nicht Puppen, sondern Figuren.“ Gesteht aber augenzwinkernd: „Am liebsten nenne ich sie Püppis.“ Eine ganze Kompanie dieser Schaufensterpuppen kann die Filialleiterin von C&A bei der Neueröffnung an der Kortumstraße ins Gefecht um König Kunde postieren.
Eine Anmutung davon ist schon in einigen Schaufenstern zu sehen, drapiert mit leichter Sommermode. Die Gesichtszüge der gut gebauten Puppen wirken viel menschlicher als früher, ihre Haartracht ist mitmodelliert, die Zeiten der Perücken sind angeblich gezählt. Und was die Körpermaße anlangt, schauen die Figuren auch nicht mehr so aus wie dürre Fallbeispiele für Magersucht.
Dafür ist die Plastikhaut weiß wie Zuckerpuppen statt körperfarben, oder schwarz, wie man oder wohl mehr Frau es in der Abteilung für Damenwäsche erleben kann.
Neueröffnung ein turbulenter Tag
Für Gesine Rockel ist die Neueröffnung ein großer Tag, aber auch ein turbulenter. Ständig klingelt ihr Handy. Kostprobe: „Der Mann mit dem Gas für die Ballons ist da. Wohin damit?“ Die junge Frau kennt sich aus, mustert einen Besucher nur kurz und freut sich: „Die Jacke ist von uns.“
Vier Monate lang lernten die 45 Mitarbeiter/innen, mit dem Handicap des Umbaus zu leben, denn der Verkauf lief weiter. Das fing am 27. Dezember an, am Tag nach Weihnachten. 1,5 Millionen Euro ließ sich C&A die Modernisierung der vier Etagen kosten. Es war wohl auch fällig: der letzte Umbau geschah vor 15 Jahren.
Drei Standorte in Bochum
Es ist das Haus der 140 000 Teile. Die Kinderabteilung ist größer geworden, die Schuhabteilung wurde aufgelöst, Herrenschuhe sind jetzt in der Herrenabteilung zu finden, und das Schuhwerk für die Damen eben in der Damenabteilung. Neue Böden, neue Decken, mehr Licht und wärmere Farben sollen für eine verbesserte „Wohlfühlatmosphäre“ sorgen und schlicht und ergreifend die Verweildauer der Kunden erhöhen.
C&A hat in Bochum drei Standortorte: in der Kortumstraße und im Ruhrpark-Einkaufszentrum als textile Vollsortimenter und seit kurzem auch im Hannibal-Einkaufscenter mit einem kleineren Sortiment für den täglichen Bedarf.
Natürlich habe man bei C&A auch das geplante Einkaufscenter hinter der Viktoriastraße und damit in Sichtweite im Auge. Sorge vor übermächtiger Konkurrenz? Gesine Rockel winkt ab: „Ganz wurscht ist uns das natürlich nicht, aber es kommt darauf an, was es wird. Aber ich denke, dass wir weiterhin einen guten Standort haben.“ Auch für die neuen Puppen.