Bochum.
Die Verkaufsfläche für den Bochumer Einzelhandel ist in den vergangenen fünf Jahren um 25.000 Quadratmeter gewachsen. Das geht aus einem Entwurf des neuen Masterplans hervor. Zudem sollen sieben Versorgungszentren herabgestuft werden.
Vor fünf Jahren erstellte die Stadt Bochum einen Masterplan Einzelhandel, um diesen zu steuern und eine ausgewogene Versorgungsstruktur im Stadtgebiet zu garantieren. Zudem soll er gewachsene städtischen Zentren gegenüber Einkaufszentren „auf der grünen Wiese“ stärken. Nun wird er überarbeitet, die neuen Entwürfe sehen eine Herabstufung von sieben zentralen Versorgungszentren vor.
„Veraltete Daten und gesetzlich veränderte Rahmenbedingungen“ machten eine Überarbeitung nötig, sagt Jens Hendrix vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt. Schon im vergangenen Jahr wurde das Dortmunder Planungsbüro Junker & Kruse damit beauftragt. „Zunächst haben wir eine Evaluierung vorgenommen und eine vollständige Bestandserhebung durchgeführt“, erklärt Julia Hagemann vom Planungsbüro das Vorgehen. In einem zweiten Schritt habe man Experteninterviews mit Vertretern der Stadt, der Wirtschaftsförderung, der IHK sowie des Einzelhandelsverbands geführt.
Schützenswerte Nahversorgungsbereiche
Dabei stellte sich heraus: Die Verkaufsfläche ist in den vergangenen fünf Jahren um vier Prozent gewachsen, von 615.000 auf 640.000 Quadratmeter. „Es hat in vielen Bereichen Impulse gegeben“, sagt Julia Hagemann. So habe der Elektronikfachmarkt Saturn im Kortumhaus in der Innenstadt ebenso einen „prominenten Leerstand“ besetzt, wie das Gertrudiscenter zu einer „Aufwertung und qualitativen Ergänzung“ der Wattenscheider City geführt habe. Auch hier seien die Leerstände zurückgegangen.
Änderungen sieht der Entwurf des neuen Masterplans für einige Einzelhandelslagen vor. Sieben der bislang 41 so genannten „zentralen Versorgungszentren“, die unter besonderen Bestandsschutz stehen, sollen in die neue Kategorie „schützenswerte Nahversorgungsbereiche“ eingeordnet werden. „Nicht alle Zentren konnten ihre Funktion erfüllen, deswegen wollen wir das Netz etwas gröber knüpfen“, sagt Jens Hendrix. Welche Standorte genau betroffen sind, wollte er allerdings noch nicht verraten, bevor die Bezirksvertretungen dazu getagt haben.
Nachteile dürfte die Neueinteilung für Grundstückseigentümer haben, da langfristig mit fallen Mieten in den herabgestuften Zentren zu rechnen ist.