Bochum. .

Geschäftsführer Hans-Werner Kick spricht stolz vom „größten Bauvorhaben in der 120-jährigen Geschichte“. Aufsichtsratsvorsitzender Xaver Schmidt schwärmt vom „neuen Bergmannsheil“, das den alten Idealen verhaftet bleibe. So war es im Herbst 2010 beim ersten Spatenstich am Bürkle-de-la-Camp-Platz. So war es am Mittwoch beim Richtfest für den neuen Funktionstrakt.

Was vor Jahresfrist nur auf Plänen und Skizzen erkennbar war, wurde greif- und sichtbar, als der blau-weiße Richtkranz gestern über den Rohbauten schwebte: Die Runderneuerung weiter Teile des Bergmannsheils hat außergewöhnliche Dimensionen. 100 Mio Euro wenden die Berufsgenossenschaften und ihr Bochumer Universitätsklinikum für das künftige Herzstück des Krankenhauses auf. Trotz des harten Winters 2010/2011 liegen die Arbeiten im Zeitplan. Der erste Abschnitt ist fertig.

Anstelle des alten Untersuchungs- und Behandlungstraktes entsteht ein Neubau, in dem ab 2013 die Notfallaufnahme, das OP-Zentrum mit vorerst zehn Operationssälen, die Radiologie und die Zentralsterilisation Platz finden werden. Hinzu kommt später die Intensivstation mit 49 Intensivbetten. „Die Transport- und Kommunikationswege werden verkürzt. Das wird insbesondere der Behandlung von operierten und überwachungsbedürftigen Patienten zugute kommen“, betont die Geschäftsführung.

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Von DerWesten

Fünf Jahre Bauzeit sieht der Fahrplan vor. Dazu gehört auch der Abriss und Neubau des Bettenhauses 2. Um die Versorgung der Patienten aufrecht zu erhalten, wurde vor einem Jahr am Haupteingang ein „Interims-Krankenhaus“ errichtet. Es beherbergt auf zwei Stationen 91 Betten in Ein- bis Dreibettzimmern. Nach Abschluss der Bauarbeiten soll die „Klinik auf Zeit“ wieder dem Erdboden gleichgemacht werden.

OB Ottilie Scholz hob beim Festakt nicht nur die Bedeutung des Bergmannsheils, sondern der gesamten Gesundheitswirtschaft für Bochum hervor. Hans-Werner Kick betonte: „Wir haben dieses Projekt auf den Weg gebracht, damit das Bergmannsheil auch künftig seine Rolle als eine der leistungsstärksten Kliniken behaupten kann.“ Xaver Schmidt würdigte neben den medizinischen Verbesserungen („Davon profitieren alle Kranken, alle Verletzten“) den nachhaltigen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze.

Im Jahr 2015 sollen der neue Funktionstrakt und das neue Bettenhaus fertiggestellt sein. Zumindest Hans-Werner Kick wird dann keine Festrede mehr halten: Nach über 23 Jahren scheidet der Geschäftsführer im kommenden Frühjahr aus Altersgründen aus.