Bochum. Begleitet von einem massiven Polizeiaufgebot haben am Freitagabend zwei Mitglieder des Rocker-Clubs Bandidos in Bochum ihre Geburtstage gefeiert. Die Polizei kontrollierte alle Gäste, die zur Disco an der Alleestraße wollten. Am Morgen die positive Bilanz: Es habe “keine besonderen Vorkommnisse“ gegeben, heißt es in der Leitstelle.
Die Geburtstagsfeier zweier Bandidos mit 400 Gästen in einer Bochumer Diskothek ist friedlich geblieben. Es habe "keine besonderen Vorkommnisse" gegeben, hieß es am Samstagmorgen in der Leitstelle der Bochumer Polizei.
Keinesfalls soll der Rockerkrieg zwischen den Bandidos und Hells Angels auf Bochumer Boden ausgetragen werden. Die Polizei setzte deshalb ein rigides Sicherheitskonzept um. Die benachbarte Haltestelle wurde ab 18 Uhr gesperrt; sechs Linien waren betroffen. Um 18.30 Uhr begannen umfangreiche Fahrzeugkontrollen. In beiden Fahrtrichtungen wurden sämtliche Autofahrer rund 200 Meter vor der Disko gestoppt. Es bildeten sich längere Rückstaus. Wer angab, zur Bandidos-Party zu wollen, wurde auf eigens eingerichtete Kontrollstellen geleitet. Nach einer eingehenden Durchsuchung erhielten die Besucher Passierscheine und durften sich zur Disko aufmachen.
Die Bandidos zeigten sich meist kooperativ. „Wir wollen wissen, welche Personen sich bei der Veranstaltung aufhalten“, hatte Polizeisprecher Axel Pütter vor der Bandidos-Party betont. Um die „Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten“, müssten sowohl die Fahrer der Motorräder und Autos als auch die Fahrzeuge selbst kontrolliert werden. Die Gewaltaktionen in den vergangenen Wochen im Rockermilieu dürften ein Grund für den massiven Polizeieinsatz gewesen sein. Mitte Januar hatten sich verfeindete Rockerclubs der Hells Angels und Bandidos in Mönchengladbach eine Straßenschlägerei geliefert. Vor dem Hertener Bandidos-Klubheim detonierte eine Granate. Auf eine Oberhausener Bandidos-Wohnung wurde geschossen. „Wir haben die Gruppierungen immer im Auge“, sagt Axel Pütter.
Der Motorradklub selbst hatte den Polizeieinsatz zuvor als „total überzogen“ bezeichnet. „Wir wollen nur friedlich feiern. Das nutzt die Polizei offenbar aus, um Macht zu demonstrieren“, sagte Peter „Bazi“ Bösmann, der am Donnerstag 50 Jahre alt wurde und seinen Geburtstag ebenso feiert wie Bandidos-Kollege Les. „In Bochum ist nie etwas passiert. Wir verhalten uns anständig. Dennoch werden wir kriminalisiert. Oder ist es normal, dass Geburtstagsgäste von der Polizei durchsucht werden?“, beklagte sich „Bazi“ im Gespräch mit der WAZ. Die Party sei „keine Veranstaltung der Bandidos, sondern eine Party von zwei Bandidos“. „Mit Sicherheit“ werde nichts passieren.
Er behielt Recht.