Bochum.

Mit dem derzeit mit Abstand größten öffentlichen Neubauprojekt möchte die Stadt Bochum ihr in der letzten Zeit etwas eingeschlafene Bauland-Projekt wieder vorantreiben. In dem Neubaugebiet vergibt die Stadt – auch nach sozialen Kriterien – 27 Grundstücke von einer Größe zwischen 230 und 670 Quadratmeter an Häuslebauer. Entstehen können dort Reihen- oder Doppelstraße.

Auf einem Streifen entlang der Zillertalstraße gibt es zudem Platz für 15 weitere Grundstücke, die allerdings von einem Bauträger erworben und auch vermarktet werden wollen. Insgesamt entsteht auf rund zwei Hektar Bauland Platz für 65 Wohneinheiten.

Einladung für junge Familien

Beim ersten Spatenstich für die von der Stadt geleistete Erschließung, entstehen soll auch ein nagelneuer Kindergarten, der die alte städtische Einrichtung wenige hundert Meter entfernt ersetzen soll, warb Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz für das Projekt: „Hier haben junge Familien die Möglichkeit, sich in attraktiver Lage niederzulassen.“ Scholz hob vor, dass gemeinsam mit der Emschergenossenschaft etwas für die Ökologie getan werde. Das Regenwasser der Häuser läuft zentral in ein Regenrückhaltebecken und speist von dort geregelt den bereits renaturierten Dorneburger Mühlenbach.

Dieses Gewässer schenkt der neuen Siedlung auch ihren Namen, wohl auch um vom Image der vor drei Jahren abgerissenen Sozialwohnungen und späterer Übergangsheime Zillertal wegzukommen. Stadtbaurat Ernst Kratzsch nutzte die Gelegenheit, um die Bedingungen für den Erwerb der Objekte zu hervorzuheben.

Der Preis für die Grundstücke liege bein 220 Euro/Quadratmeter. Verkauft werden die Grundstücke vollständig erschlossen. „In einem Bereich gibt die die Möglichkeit, für Eigentums-, Mietwohnungen oder Gemeinschaftsobjekte. Auch Mehrgenerationenhäuser sind nicht ausgeschlossen.“ An der Ovelackerstraße und der Overdyckstraße in Hamme könnten bereits in absehbarer Zeit ähnliche Objekte angestoßen werden.

"So funktioniert das eben nicht"

Dabei erneuerte die CDU ihre Kritik an dem Wohnbaulandkonzept der Stadt. Mit großer Öffentlichkeitsarbeit war im Jahre 2008 angekündigt worden, Wohnbauflächen zu mobilisieren, auch um den andauernden schmerzenden Bevölkerungsverlust zu stoppen oder zumindest zu mildern.

Nach Auffassung der CDU und nach Informationen der WAZ in zunehmend wachsenden Kreisen der rot-grünen Koalition ist das Haupthemmnis dieses in seinem Ziel unumstrittenen Projektes die 20prozentige Wertabschöpfung vom Verkehrswert, die der Investor zu schultern hat. „So funktioniert das eben nicht“, erneuert der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende seine bereits im letzten Jahr geäußerte Kritik. Offenbar zeigt diese Wirkung.

Hinter verschlossenen Türen basteln die Koalitionäre an schnell umzusetzenden Alternativen. Es heißt die Abschöpfung könne erheblich reduziert werden, um das Konzept doch noch anzukurbeln.