Bochum. Weil die Wurzeln die Gehwegplatten hochdrücken, sollen zwei Platanen fallen. Landschaftsbeirat protestiert
Groß, gewaltig anmutend, gesund, über 100 Jahre alt, so stehen zwei prächtige, stadtbildprägende Platanen an der Wasserstraße und - für viele unverständlich – „trachten Teile der Stadtverwaltung und Bauwillige nach ihrem Leben“, so formuliert Heidi Hopkins, Vorsitzende des Landschaftsbeirates. Die Platanen, die als Zwillingsbäume die Wasserstraße verschönerten und schon lange als Naturdenkmal hätten eingestuft werden können, sollen gefällt werden. Noch umrahmen diese Straßenbäume ein altes Häuschen, leider in schlechtem Zustand.
Der Landschaftsbeirat appelliert an die Verantwortlichen, sich an einen runden Tisch zu setzen, um die kostenträchtige Vernichtung der herrlichen Platanen zu umgehen. Mit gutem Willen seien immer allseits akzeptable Lösungen zu finden.
Stolperfallen auf dem Gehweg
Laut Presseamt allerdings sorgen die Platanen für Stolperfallen auf dem Gehweg, auch sei der Versuch gescheitert, diese durch Ausbessern zu beseitigen. Da die Verkehrssicherheit nicht gewährleistet werden könne, müssten die Bäume fallen. Das sei im Baumpflegekonzept vermerkt und von Umweltausschuss und Landschaftsbeirat zur Kenntnis genommen worden.
Nichts zu tun habe die Fällung mit einer Bauvoranfrage, die ohnehin abgelehnt worden sei. Die Herausnahme der hochgedrückten Platten und das Verfüllen mit Asche oder Splitt, um wieder einen ebenen Gehweg zur erhalten, biete keine langfristige Perspektive, so das Grünflächenamt in einer weiteren Stellungnahme. Die Wurzeln würden sich schon in naher Zukunft weiter ausbreiten, hätten zur Straße hin schon Pflastersteine angehoben und würden so weiter für Gefahren sorgen, die es zu verhindern gelte.