Er ist mehrfach preisgekrönt, der Bahnhof Lohring, den Filmproduzent Matthias Heise 2004 als „eines der spektakulärsten Projekte in Deutschland“ bezeichnete. 14 Monate lang begleitete er für eine Dokumentation dessen Bau.
2006 wurde der Bahnhof nach dreizehnjähriger Bauzeit eröffnet, und nun wird dort wieder gewerkelt. „Wir haben von der Bezirksregierung die Auflage bekommen, einen zweiten Fluchtweg anzulegen“, erklärt Karl-Heinz Reikat, Abteilungsleiter Stadtbahn bei der Verwaltung.
Stadtauswärts ist dazu die rechte Fahrspur der Wittener Straße von der Hausnummer 118 bis zur Einmündung Oskar-Hoffmann-Straße gesperrt worden.
Dieser zusätzliche Notausgang sei nicht etwa beim Bau vergessen worden; vielmehr hätten sich die Auflagen für Bau und Genehmigung im Stadtbahnbau NRW binnen 15 Jahren geändert. „Die Planfeststellung für Lohring wurde bereits 1992 beschlossen, danach begann der Bau mit Tunnel und Rampe.“
Zweites Verfahren folgte
Nach der Fertigstellung folgte ein zweites Verfahren, mit dem die Betriebsgenehmigung für die Bogestra erteilt wurde. Inzwischen forderte Arnsberg Nachbesserungen beim Brandschutz und Fluchtweg aufgrund neuer Erkenntnisse. Denn in der alten Planfeststellung war ein Notausgang vom Gleis über die Rampe vorgesehen. „Da befindet sich eine Weiche, so dass sich die Stelle nicht gut eignet.“
Lange sei dann in der Folgezeit nach einer anderen Lösung gesucht worden, gemeinsam mit der technischen Aufsichtsbehörde für den Stadtbahnbetrieb, angesiedelt bei der Bezirksregierung Düsseldorf.
Ergebnis: Der zweite Fluchtweg wird nun hinter der roten Wand im Tunnel angelegt. Dort geht das Bauwerk Richtung stadtauswärts kastenförmig noch weiter. „Auf dem Gleisschotter bauen wir nun einen Treppenturm, der als Notausstieg auf den Parkstreifen der Wittener Straße führt.“ Maximal zwei Parkplätze müssten dazu wegfallen, so Karl-Heinz Reikat. „Die Fläche werden wir abpollern, damit später niemand seinen Wagen dort abstellt.“
Bis April soll die Maßnahme fertig sein
Bis April, so hofft er trotz des gegenwärtig anhaltenden Frostes, soll die Maßnahme fertig sein. „Natürlich sind momentan Betonierungen nicht möglich, aber ich rechne dennoch nicht mit langen Verzögerungen.“
Die Maßnahme wird 466.000 Euro kosten, wobei die Stadt Bochum eine 90-prozentige Förderung erhält vom Land und anteilig auch 15 Prozent vom Bund.
„Der Betrieb der Linien 202 und 210 wird durch die Baustelle nicht beeinträchtigt. Wir haben bereits ein Loch in die Bahnhofsdecke geschnitten. Die Stahltreppe für den Notausstieg wird dann von oben durch einen kleinen Schacht per Kran in den Tunnel gehievt.“
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