Bochum. Krampfadern bergen Gefahren. „Dennoch sollten gerade jüngere Patienten gut über eine Entfernung nachenken“, betonten die Fachärzte, die bei der WAZ-Sprechstunde über Venenleiden informierten.
Bochum. Mit Prof. Dr. Markus Stücker und Prof. Dr. Achim Mumme, Leitende Ärzte am Venenzentrum des Katholischen Klinikums, und Dr. Jochen Beyer, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie an der Augusta-Krankenanstalt, hatten die WAZ und AOK drei ausgewiesene Venen-Experten für die Fragerunde gewonnen. Zahlreiche Leser nutzten die Chance, die Mediziner am Telefon um Rat zu bitten.
Deren zentrale Botschaft: Nicht jede Krampfader muss herausoperiert oder verödet werden. „Im Laufe des Lebens können Gefäßerkrankungen am Herzen oder an den Beinen auftreten, die eine Bypass-Operation erforderlich machen. Dafür werden die oberflächlichen Venen als Gefäßersatzmaterial benötigt. Vor allem bei Risikopatienten - etwa Diabetiker, Patienten mit Bluthochdruck oder Rauchern - sollte die große Stammvene daher möglichst erhalten bleiben“, empfiehlt Prof. Stücker, der am Venenzentrum seit über zehn Jahren gute Erfahrungen mit einer venenerhaltenen Therapie macht.
Tag der offenen Tür
„Die Ergebnisse entsprechen den herkömmlichen Stripping-Eingriffen.“ Weitere Option: Ein aufgeschäumtes Medikament wird in die Vene gespritzt und setzt einen körpereigenen Abbauprozess in Gang. „Ein effizientes und elegantes Verfahren“, so Prof. Mumme.
Diese und weitere Behandlungsmethoden stehen auch im Blickpunkt des Tages der offenen Tür, zu dem das Venenzentrum an der Hiltroper Landwehr 11-13 in Gerthe am Mittwoch, 8. Februar, zusammen mit der AOK und dem Sanitätshaus Amberg einlädt. Ab 15 Uhr werden u.a. kostenlose Venen-Messungen angeboten (Anmeldungen unter 0234/ 95 87 261). Die Tests zeigen an, ob die Venen ihre volle Leistung bringen oder die Funktion eingeschränkt ist. Vorträge, Führungen und Beratungen runden den Tag ab.