Der Doppelknoten aus den Kreuzungen Kohlen-, Allee-, Wattenscheider- und Essener Straße bleibt vorerst ein „verkehrlicher Brennpunkt“, wie ihn die Verwaltung bezeichnet. An allen Ampeln kommt es ständig zu Rückstaus.
Nach aktuellen Zählungen muss die Doppelkreuzung pro tag 40.400 Kfz bewältigen. Nach Fertigstellung des Westkreuzes soll sich das Verkehrsaufkommen auf fast 50.000 Kfz erhöhen. Dabei sollen sich laut Prognosen die Verkehrsströme anders aufteilen: Richtung Höntrop sollen sie abnehmen, von der Allee- in die Wattenscheider Straße sowie in die Kohlenstraße indes erheblich zunehmen.
Vorerst keine Reduzierung des Staus
Sämtliche Versuche, auch ohne viel Geld die Situation zu entschärfen, liegen wieder auf Eis. Nach der ersten Debattenrunde in den Ausschüssen trafen sich Politiker zu einem Ortstermin. Ergebnis: Bis auf Kleinigkeiten wird zunächst nichts gemacht, um die Staus zu reduzieren.
Die Verwaltung wollte die Fahrstreifen neu aufteilen durch Markierungen: eine Geradeausspur stadtauswärts Richtung Höntrop, zwei Linksabbieger in die Kohlenstraße, einen rechts ab Richtung Wattenscheid. „Die Vorsortierung müsste bereits ab Alleestraße passieren“, so Dieter Töpfer, Leiter der Verkehrsplanung, im Verkehrsausschuss.
Um Rückstaus zügiger aufzulösen, war mit der Bogestra darüber verhandelt worden, die Gleise als Fahrspur mitzunutzen, was das Unternehmen aus Furcht vor Fahrplanverspätungen ablehnt. Die CDU beantragte, das Parken stadtauswärts auf der Essener Straße wieder zu verbieten, um dem Verkehr zwei Fahrspuren zur Verfügung zu stellen.
Illegales parken akzeptiert
Das ehedem illegale Parken war irgendwann von der Stadt akzeptiert worden, beschränkt den Verkehr an dieser Stelle indes auf eine Fahrbahn. Anwohnern sollte stattdessen der Parkplatz an der Jahrhunderthalle angeboten werden. Die SPD aber lehnte den Vorschlag ab. Stattdessen soll die Ampelschaltung an der Erzstraße angepasst werden, um den Abfluss zu beschleunigen.
Die Bezirksvertretung Mitte hatte zuvor das Problem erörtert. Ergebnis: Sofort in Angriff genommen werden soll die Abbindung der nördlichen Kohlenstraße (zwischen Wattenscheider- und Essener Straße), um den Durchgangsverkehr zu verbannen. Anwohner können von der Wattenscheider- in die Kohlenstraße hineinfahren; vom Parkplatz der Sparkasse soll die Verbindung zur Essener Straße dagegen gekappt werden.
Ausbau wird abgewartet
Der Ausschuss für Verkehr und Umwelt schloss sich schließlich dem Bezirksvotum an. Dessen Mitglieder waren sich einig darin, dass die künftige Belastung und Leistungsfähigkeit der Doppelkreuzung sich erst dann zeige, wenn das Westkreuz fertig sein wird. Klaus-Peter Hülder (UWG): „Es gibt bislang nur Vermutungen. Wir sollten tatsächlich abwarten, was nach dem Ausbau auf uns zurollt.“
Die Zeitspanne sollte genutzt werden, um „das Nadelöhr zu verflüssigen“, so Martina Schmück-Glock (SPD). So drängt nicht nur die SPD darauf, dass die Stadt erneut mit der Bogestra verhandeln solle über die Mitnutzung der Gleise der Linie 310. Der geplante Umbau der Haltestelle Erzstraße (niederflurig) soll zurückgestellt werden im Sinne des Gesamtkonzepts. Den Haltestellenumbau hatte der Stadtentwicklungsausschuss bereits beschlossen.
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