Bochum. Bochum hat einen neuen Karnevalsverein: Bei einem Frühschoppen stellten sich am Sonntag die „Karnevalsfreunde Blau-Weiß“ der Öffentlichkeit vor.
Die Karnevalisten in Bochum bewirtschaften einen kargen Acker. Um so dankbarer sind sie für jede fruchtbare Regung auf dem dürren Fundament der Narretei. Das jüngste Pflänzchen trägt den Namen und die Stadtfarben Blau und Weiß – und wurde am Sonntag angemessen begossen.
Mit den „Karnevalsfreunden Blau-Weiß“ ist das jecke Bochum um einen Verein reicher. Der „neue Stern im Bochumer Karneval“ (so das Festmotto) ging am Vormittag im Saal des Marienstifts an der Humboldtstraße auf: Bei einem Frühschoppen stellten sich die Blau-Weißen erstmals der Öffentlichkeit vor. Sehr zur Freude von Werner Lerch. „Viele Klubs klagen über Mitgliederschwund und Nachwuchssorgen“, weiß der Schatzmeister des Festausschusses Bochumer Karneval. „Dass sich in diesen nicht einfachen Zeiten ein neuer Verein gründet, ist mutig.“
Hans-Joachim Baldamus fühlte sich im Karneval als "Ein-Mann-Verein"
Der Macher der Mut-Macher ist Hans-Joachim Baldamus. Als städtischer Pförtner wacht der 58-Jährige über das Bildungs- und Verwaltungszentrum (BVZ). Als Karnevalist ist er seit vielen Jahren in der Bochumer Narren-Zunft präsent. 2001 regierte er als Hajo I. mit Heidi I. (Krüger, Geschäftsführerin der GroBoKa) als Stadtprinz. Doch so recht heimisch wurde er in keiner Gesellschaft. „Ich war immer ein Ein-Mann-Verein.“
Seine Leidenschaft insbesondere für den rheinischen Fastelovend lebt Baldamus in Köln aus. Mit 15 Freunden und Freundinnen – wie er meist aus den Reihen der Maischützen – besucht er die Sitzungen in der Hochburg des Frohsinns. Abseits der Session trifft man sich am Stammtisch.
Lasst uns einen Verein gründen!
Hier wurde im vergangenen Jahr die Idee geboren: Lasst uns einen Verein gründen! Alsbald war der „Karnevalsfreunde Blau-Weiß Bochum e.V.“ aus der Taufe gehoben. Im Festausschuss ist der KFBW bereits Mitglied. Den Aufnahmeantrag für den Bund Ruhr-Karneval überreichte Hajo Baldamus am Sonntag direkt an dessen Präsidenten Peter Niemann. Der zählte ebenso zu den Gästen des Frühschoppens wie Vertreter mehrerer Bochumer Karnevalsvereine, Musikkorps sowie Tanzformationen aus Köln. Das Bochumer Dreigestirn präsentierte sich als Zweigestirn: Bauer Pascal I. weilte noch im Urlaub. Seinen Part übernahm der Prinz der Kolpingsfamilie Linden, Andreas I. (Scharff).
Die Blau-Weißen haben in ihrer ersten Session als e.V. ein volles Programm. Besuche bei den Sitzungen der Schlappen Lappen, der Ruhrlandbühne und des QKV sind geplant. Am 7. Februar geht’s zum „Närrischen Landtag“ nach Düsseldorf, Rosenmontag nach Linden. Auf dass das junge Pflänzchen wächst und gedeiht.
GroBoKa Frühschoppen
