Bochum. Schüler der Schiller-Schule findet während einer sogenannten Prospektion eine Steinzeitklinge auf einem Feldacker.

Es war die allererste Prospektion der AG und keiner hatte mit einem solch spektakulärem Fund gerechnet: Jonas Wolf, vor knapp zwei Wochen mit seiner Archäologie-AG unterwegs auf Spurensuche auf einem Acker in Stiepel, fand dort ein Bruchstück einer Steinklinge aus der Steinzeit. Inzwischen konnte das Fundstück durch Fachleute des LWL-Museums für Archäologie in Herne datiert werden. Geschätzte 7000 bis 12 000 Jahre alt soll das Stück sein.

„Ich dachte erst, es ist ein Stück Glas“, erzählt der zwölfjährige Schüler der Schiller-Schule. „Erst beim näheren Betrachten haben wir festgestellt, dass es sich um einen archäologischen Fund handelt.“

Weitere Feld-Exkursionen im Frühjahr

Die Freude nach dem Fund war groß, die Motivation, weiter zu suchen, riesig. „Geplant waren zwei Stunden Spurensuche auf dem Feld, doch ein paar der Schüler hätten am liebsten den ganzen Acker umgegraben“, erinnert sich AG-Leiter und Lehrer Matthias Wysocki und lacht. Das war leider nicht möglich. Sobald im Frühjahr das Wetter wieder besser ist, soll es jedoch weitere Feld-Exkursionen geben.

Denn die Chancen, auf einem frisch umgepflügten Acker direkt an der Oberfläche kleinere Fund- und Bruchstücke zu finden, seien gar nicht so klein, sagt Stefan Leenen, wissenschaftlicher Mitarbeiter am LWL-Museum. „Bei der Fundstelle handelt es sich um einen sehr siedlungsfreundlichen Boden“, so Leenen, „gut möglich, dass die AG dort weitere Schätze vorfinden wird.“

Fundstücke spiegeln Lebensgeschichte wider

Ob sich vor langer Zeit an dieser Stelle eine Siedlung oder ein Jagdgrund befunden hat, darüber kann Leenen nur spekulieren. „Sicher ist, dass diese Fundstücke eine Lebensgeschichte widerspiegeln, die wir anhand solcher Entdeckungen wenigstens teilweise rekonstruieren können.“ Die Schiller-Schule bietet die Archäologie-AG im Rahmen ihrer Begabtenförderung an.