Bochum. .

Heftig diskutierte der Bezirk Mitte über den Zustand des Doppelknotens Allee-/Wattenscheider Straße und Essener-/Kohlenstraße. Seit Jahren als Staustelle ein Ärgernis, versucht die Verwaltung, mit bescheidenen Mitteln dort für Linderung zu sorgen.

Die Situation werde sich in den nächsten Jahren noch verschärfen, so Dr. Philipp Ambrosius von der Verkehrsplanung. „Der Verkehr wird zunehmen, sich aber auch anders verteilen; stadtauswärts fahren dann mehr Kfz Richtung Wattenscheid, auf der Kohlenstraße erhöht sich das Verkehrsaufkommen um bis zu 25 Prozent, um den Außenring zu nutzen.“ Heute sind es laut einer Zählung täglich rund 40 000 Fahrzeuge; mit der Fertigstellung des Westkreuzes und dem Ausbau der A 40 wird mit bis zu 45 000 Kfz pro Tag gerechnet.

Verwaltung lehnt zweispurige Essener Straße ab

Der Vorschlag vieler Bewohner wie auch des Beschwerdeausschusses beinhaltet, die Essener Straße Richtung Höntrop wieder zweispurig auszuweisen, um Rückstaus zu verkürzen. Das aber will die Verwaltung nicht. Aufgrund des Drucks vieler Autofahrer wurde das ehemals „illegale“ Parken zugelassen mit Blick auf die kleinen Geschäfte an der Essener Straße.

Dass dafür aber Verkehrsstaus in Kauf genommen werden, mochten Beiratsmitglieder nicht akzeptieren. Eine Fahrspur Richtung Höntrop sei einfach zu wenig. Die Kritik betraf insbesondere die Ampelschaltung. Die Ampel Goldhammer Straße müsse angepasst werden, denn gerade dort gerate der Verkehrsfluss ins Stocken.

Abbindung der Essener Straße

James Wille (CDU): „Es ist auch nicht einzusehen, warum die Straßenbahngleise nicht als Fahrspur genutzt werden sollten. An vielen Stellen im Stadtgebiet ist das Verkehrsalltag, und hier betrifft es nur eine Linie. Damit wird die Bogestra leben können.“

Dagegen spräche aus Sicht der Stadt, dass Lkw und Sattelzüge Richtung Innenstadt beim Rechtsabbiegen in die Kohlenstraße die linke Spur mitnutzen müssten.

Erste Maßnahme, die zumindest den Bewohnern des nördlichen Teils der Kohlenstraße Entlastung bringen soll – bislang nutzen viele die Strecke als Abkürzung, um die Ampeln zu umfahren – ist eine Abbindung zur Essener Straße. Ambrosius: „Die Zufahrt für Anlieger bleibt erhalten, genauso wie zum Parkplatz der Sparkasse. Danach wird die Straße gesperrt. Von der Wattenscheider Straße macht ein Sackgassenschild diese Neuerung deutlich.“ Die Umstellung ist mit geringem Kostenaufwand möglich im Zuge des Umbaus der Haltestelle Vereinsstraße ab 2012.

Weitergehende Entzerrungen des Doppelknotens, etwa durch Neuaufteilung der Abbiegespuren und Änderungen der Ampelschaltungen können zurzeit nicht bezahlt werden. Die Verwaltung setzt darauf, dass dies in der Prioritätenliste nach vorn rutscht. Der Bezirk will vor einem Beschluss die Situation vor Ort am Freitag sehen.