Bochum. .

„Immer das gleiche: Kommen Sie morgen wieder!“ - Erbost reagierten am Freitag-Vormittag die meisten der rund 40 Wartenden vor dem Ausländerbüro der Stadt. Um Punkt 8.30 Uhr schlossen uniformierte Mitarbeiter der Verwaltung die Türen im Rathaus Mitte - Der Andrang sei einfach zu groß, hieß es.

Am vergangenen Donnerstag musste gar die Polizei eingreifen, um die Wartenden zu beruhigen. Um 8 Uhr standen bereits rund 140 Personen vor den Türen des Ausländerbüros. Die acht Mitarbeiter schaffen es pro Tag nur rund 80 bis 100 Kunden zu bedienen.

Mitarbeiter krank und Bürokratie-Probleme

Gleich mehrere Gründe gibt es für die Misere: Einer ist der neue Elektronische Aufenthaltstitel (eAT). Die Bearbeitungszeit habe sich durch die Einführung verdoppelt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Hinzu kommt, dass nun jeder Nicht-EU-Bürger persönlich seinen eAT im Ausländerbüro beantragen muss. Zu allem Überfluss gab es auch noch krankheitsbedingte Ausfälle.

„Nicht akzeptabel“, nannte Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz in der Ratssitzung am Donnerstag die Zustände, man wolle sich in der kommenden Woche um zusätzliches Personal kümmern. Die SPD und die Grünen hatten in Anfragen darauf gedrängt, Stategien zu finden, um die Wartezeiten zu reduzieren. In besonders dringenden Fällen werden die Menschen „bedarfsgerecht“ ins Büro gelassen“, heißt es zudem von der Verwaltung.