Bochum. .

Eine Bochumer Firma macht mit hochmodernen Kanalsanierungen - ohne das Aufreißen von Gräben - mittlerweile weltweit Geschäfte. Die Firma heißt I.S.T. und hat jetzt am Standort Bochum ihren Firmensitz ausgebaut.

Am Anfang, 1998, startete der Bochumer Diplom-Ingenieur Jörg Vogt mit einer Mini-Firma. Heute, 13 Jahre später, hat der 46-Jährige ein florierendes Unternehmen mit rund 45 Mitarbeitern. Es heißt I.S.T. - Innovative Sewer Technologies. Zu deutsch: Innovative Abflusskanal-Technologie. Ein Spezialist für Kanalsanierung auf High-Tech-Niveau. Das Englische ergibt sich aus dem Geschäftsfeld der Firma. Kundschaft ist mittlerweile interkontinental.

Die Firma im Bochumer Gewerbegebiet an der Rombacher Hütte 19 wächst und wächst. Erst kürzlich ist der Stammsitz starkerweitert worden. I.S.T. hat neben dem alten Firmensitz ein Gebäude gekauft und zu einer neuen Zentrale umgebaut. Dort werden neue Produkte entwickelt und produziert. „Qualität ,Made in Germany’ wird so konsequent gelebt“, heißt es in der Firma.

Selbst konstruierte Roboter

Zu den Kernkompetenzen der Firma zählt unter anderem die Kanalsanierung, die ohne das aufwendige, störende und teure Aufreißen von Gräben auskommt. Mit selbst konstruierten Robotern („Weltneuheit“) können Abwasserkanäle, die nicht begehbar sind, auf Undichtigkeiten untersucht, gereinigt und repariert werden. Mit den Techniken von I.S.T. dauert so eine Kanalsanierung nur ein bis zwei Tage, heißt es. Lange Filzschläuche, die mit einem speziellen Harz getränkt sind, werden in die beschädigte, zuvor gereinigte Abwasserleitung eingeschoben, dann mittels Luft- und Wasserdruck an die Wandung des alten Rohres angepresst und ausgehärtet. Zum Schluss werden die Enden beziehungsweise Seitenzuläufe wieder geöffnet. „Das Resultat ist ein dichtes Rohr-im-Rohr und die Abwasserleitung kann über mehrere Jahrzehnte wieder ihre Aufgabe erfüllen“, sagt die Firma. 200 Kilometer dieser Filzschläuche würden pro Jahr in die ganze Welt verschickt.

Jahresumsatz liegt in zweistelliger Millionenhöhe

Allein am Hauptsitz Bochum arbeiten 30 Menschen. Weitere 15 sind in Tochterfirmen eingesetzt - in Spanien, in Dänemark und in den USA. Der Jahresumsatz liegt eigenen Angaben zufolge im zweistelligen Millionenbereich. Der Exportanteil liegt fast bei 50 Prozent.

Die Marktaussichten dürften fabelhaft sein: Bis 2015 müssen laut Gesetz alle privaten Abwasserleitungen in NRW auf Dichtigkeit geprüft und eventuell saniert werden.

Vor einer Woche hatte I.S.T. auf seinem Gelände über 300 Fachleute aus der ganzen Welt zum „1. Internationalen Kanalsanierungstag“ empfangen. Neben Fachvorträgen und Live-Demos wurde auch der neue Produktionsstandort in Bochum offiziell eingeweiht.