Bochum. . Seit 1911 ist das Familienunternehmen Keespe aus Bochum schon im Holzfachhandel tätig. Einige Umbrüche hatte die Firma schon zu verkraften. Heute, in der dritten Generation, wird nur noch selten gesägt.

Auf Holz klopfen, das nimmt man beim Keespe Holzhandel und Sägewerk wörtlich. 100 Jahre hat die Bochumer Firma nun schon auf dem Buckel. Auch wenn heute in der Halle in Altenbochum kaum noch gesägt wird, dreht sich immer noch alles um den nachwachsenden Rohstoff.

„Damit ist die Firma nicht auf dem Holzweg“, ist sich Firmenchef Michael Keespe sicher, die Geschichte spreche für sich. 1911 gründete sein Großvater Richard Keespe zusammen mit August Hellbrügge das Unternehmen „Keespe und Hellbrügge Sägewerk“. Ein wesentlicher Aspekt für die Standortauswahl an der Goerdtstraße war damals die Eisenbahnanbindung. „Früher wurden die Stämme auf Schienen angeliefert“, erzählt Keespe.

Sägewerk im zweiten Weltkrieg völlig zerstört

Einige Umbrüche hatte die Firma in ihrer langen Geschichte schon zu verkraften. 1928 verließ Hellbrügge das Sägewerk – Richard Keespes Frau Anna trat an seine Stelle. Auch der Zweite Weltkrieg traf die Firma: Pfingsten 1943 wird das Sägewerk bei einem Luftangriff total zerstört. Der einzige Hoffnungsschimmer: Durch Annas Verwandte kann die Firma ein Ausweichlager in Delbrück bei Paderborn nutzen.

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Bis 1948 hat sich die Firma wieder berappelt, ein Jahr später darf sie Holz aus der französischen Besatzungszone einkaufen. Nach dem Tod Richards tritt Anna aus der Firma aus, ihr Sohn Josef übernimmt den Holzhandel. 1981 übernimmt die 3. Generation das Steuer: Michael Keespe.

Handel steht heute um Vordergrund

„Seitdem verkaufen wir auch an den Endverbraucher“, berichtet Keespe. Vorher gehörten vor allem Schreinereien zu den Kunden. Keespes Erfolgsgeheimnis: „Wir sind ein Familienunternehmen geblieben“. Sechs Mitarbeiter beschäftigt er, mit allen komme er auch persönlich sehr gut aus. Das sorge für gute Qualität und Service. Große Stämme werden heute übrigens nur noch selten gesägt, „die Säge ist sehr alt“, so Keespe, heute wird gehandelt.