Bochum. .

Zum Abschied gibt es ein Küsschen – und schnell die Treppen hoch, rein ins Bergbau-Museum. Sie können es kaum erwarten, die Ferienforscher von Radio Bochum: 17 Jungen und Mädchen machen heute bei der vierten und letzten Ferienaktion des Radiosenders mit, alle im Alter zwischen acht und 12 Jahren.

Erstaunlich dabei, wie wissbegierig sie sind. Keiner starrt gelangweilt Löcher in die Luft, alle lauschen, tauchen ab in eine Zeit, in der Linden noch am Meer lag und in Gerthe Palmen wuchsen. Das ist 300 Millionen-Jahre her, in der Karbon-Zeit. Da war es noch warm, selbst bei uns im Pott.

„Und warum?“, fragt Museumspädagogin Katharina Peskes-Wagner in die Runde. Rasch melden sich zwei Jungs zu Wort. „Weil die Erde jünger war – und wärmer“. „Bochum lag damals am Äquator“, korrigiert Katharina Peskes-Wagner und lächelt. „Ist ja geil“, befindet die Gruppe und marschiert weiter, zum fossilen Abdruck eines Schlangenhals-Dinosauriers. Der lebte 170 Millionen Jahre vor unserer Zeit. So lange her, das kann sich hier niemand vorstellen. Peskes-Wagner weiß, wie sie die Aufmerksamkeit der Kleinen aufrecht erhält: „Die Geschichten müssen griffig sein, einen Bezug zur Gegenwart haben, dann wird den Kindern auch nicht langweilig. Wird man zu abstrakt, werden sie unruhig und ich merke, dass ich etwas falsch mache.“

"Echtes Männerspielzeug"

Falsch macht die sympathische Frau mit dem blonden Kurzhaarschnitt offensichtlich nichts. Alle sollen Formen von Fossilien in Gips gießen. „Ich mag Ammonit-Fossile“, sagt Fabian. Ammo was? Die Kinder wissen Bescheid. „Ich hab mir auch einen Tintenfisch ausgesucht“, ruft Jannes. Den Gipsabdruck will er später anmalen.

Doch jetzt wird es erst einmal dunkel – und mucksmäuschenstill. Gespannt steht die Gruppe vor dem Fahrstuhl, der führt sie 17 Meter in die Tiefe. Kalt ist es hier unten, die Jacken werden angezogen. „Glück Auf“ rufen sich alle zu. „Spannend ist es zu sehen, wie die Bergmänner damals schuften mussten“, sagen Jannes und Emily. Groß der Spaß, als die Jungs am Presslufthammer stehen. Jeder darf einmal ran. „Echtes Männerspielzeug“, ruft Alexander begeistert. Die Jungs stimmen ihm zu, die Mädels halten sich die Ohren zu.

Zum Schluss ist für alle noch etwas dabei, oben auf dem Förderturm. Von hier aus bestaunen Jungen wie Mädchen gleichermaßen die Aussicht, schießen Fotos: „Hoffentlich fällt mein Handy nicht runter“, ruft einer. Bochums ganze Pracht aus der Vogelperspektive, das gibt es nicht jeden Tag: Schade eigentlich. Doch die nächsten Ferien kommen bestimmt.

Ferienaktion: Bergbaumuseum

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