Bochum. .
Beim Hotel Eden herrscht weiterhin Stillstand. Hans-Joachim Hauschulz, Geschäftsführer der Logos Gruppe, hat jetzt gegen die Baugenehmigung geklagt. Auch der Abrisstermin für die Bauruine bleibt weiter offen.
Für den Abriss des Hotels Eden hat Petros Vasiliou freie Bahn. „Er könnte sofort loslegen“, meint dazu Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch, und fügt an: „Warum er’s nicht tut, erschließt sich nicht“.
Seit 28. Juni liegt nun auch die Baugenehmigung vor. Die hatte sich verzögert, weil der Investor aus Bayern nicht alle Unterlagen beigebracht hatte. Zuletzt ging es lange um Details bei der Fassade; die Stadt hatte lange Zeit auf architektonische Nachbesserungen gedrängt.
Petros Vasiliou hatte den maroden Leerstand an der Rottstraße 2008 erworben, um an dessen Stelle einen Glücksspielbetrieb zu errichten. Seither wurde immer wieder der Abriss angekündigt, und jeder Termin war ungenutzt verstrichen.
Vasiliou hat mit der Stadt einen städtebaulichen Vertrag geschlossen. Der beinhaltet u.a. die Außengestaltung. Das Spielhallenkonzept ist auf 15 Jahre angesetzt. Denn der Neubau soll so gestaltet werden, dass nach Auslauf des Glücksspielbetriebs ohne große Umbauten die Option auf Neunutzungen offen bleibt.
Verwaltung lehnte mehrere Varianten ab
Deshalb lehnte die Verwaltung mehrere Varianten ab. Zunächst wollte der Investor eine sehr verspielte Fassade bauen lassen, dann hatte er sich für eine reine Glasfront entschieden. Inzwischen haben sich beide Seiten auf eine so genannte Lochfassade geeinigt. „Das sieht nun aus wie ein Bürogebäude; da weist ohne Reklame nichts auf Spielhallen hin, so dass später eine Umnutzung problemlos möglich ist“, erklärt Ralf Böhler, Abteilungsleiter Baubezirke. Den städtebaulichen Vertrag entsprechend anzupassen habe dann viel Zeit gebraucht.
Die baurechtliche Seite ist abgeklärt. „Wir können den Investor nicht zwingen, mit dem Abriss zu beginnen“, sagt Böhler. Die Baugenehmigung gilt für drei Jahre, innerhalb derer Vasiliou loslegen könne.
Die Konzession – nach langem Tauziehen mit dem Ordnungsamt fügte sich Petros Vasiliou in die Sperrstunde um 1 Uhr – bekommt er erst nach Fertigstellung des Objekts.
Selbst der Architekt hat keine Infos
Amtsleiter Reinhard Firlej: „Die Größen der Hallen entscheiden, ob die Vorgaben der Spielverordnung eingehalten werden. Dazu gehören auch separate Eingänge für jede Halle, die Anzahl der Geräte etc. Erst, wenn der Bau steht, werden wir eine Ortsbegehung machen, um dann die Erlaubnis zu erteilen.“
Warum Petros Vasiliou, der in Bayern, NRW und Hessen zehn Spielbetriebe unterhält, noch immer nicht mit dem Abriss beginnt, mochte er gegenüber der WAZ nicht erklären. Auch einen Termin stellte er bislang nicht in Aussicht.
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Selbst sein Bochumer Architekt Christoph Bender habe keine aktuellen Informationen über einen möglichen Baustart-Termin: „Wir rätseln selber.“ Vasiliou ist Privatbauherr, haftet also persönlich. Bender habe nicht den Eindruck, dass die Anlage gefährdet sei.
Standort für Einzelhandel wohl nicht attraktiv
Unterdessen wurde bekannt, dass Hans-Joachim Hauschulz, Geschäftsführer der Logos Gruppe, gegen die Baugenehmigung geklagt hat. Er selbst versicherte, eine Klage zu erwägen, die Stadt aber bestätigte, dass sie bereits beim Verwaltungsgericht liege. Hauschulz ist u.a. Eigentümer des Hauses Humboldtstraße 36 in Nachbarschaft zum Hotel Eden, seit dreieinhalb Jahren ein Leerstand, den er nach eigenen Angaben nicht vermieten könne: „Der Standort ist wohl für den Einzelhandel nicht attraktiv.“
Per Bauvoranfrage versuchte er bereits, seinerseits zwei Spielhallen dort unterzubringen, zumal der Eden-Eigentümer nur noch acht statt wie geplant zehn Spielhallen bauen will. Hauschulz: „Ich will gut mit meinen Nachbarn auskommen, muss aber wissen, ob meine Rechte durch das Bauvorhaben beeinträchtigt sein könnten.“