Bochum. .
Das ehemalige Hotel Eden an der Rottstraße in Bochum gammelt weiter vor sich hin. Das einzige, was sich verändert, sind die wachsenden Müllberge in den Hauseingängen.
Wie mehrfach berichtet, will der bayerische Investor Petros Vasiliou den Schandfleck abreißen und dort einen Glücksspielbetrieb bauen. 2008 hatte er das Objekt, das seit gut 16 Jahren vor sich hinrottet, gekauft, vollmundig von baldigem Start gesprochen. Es folgten zahlreiche angekündigte Abrisstermine, die immer wieder verstrichen. Gemeinsam mit seinem Bochumer Architekten Christoph Bender hatte Petros Vasiliou bald „die Korken knallen lassen“ wollen, doch jedes Mal blieb der Sekt auf Eis.
Die Abrissgenehmigung hat die Stadt schon vor langem erteilt; für die Baugenehmigung aber fehlten Unterlagen. Bis heute: „Es tut sich einfach nichts. Zwar wurden Papiere nachgereicht, die wir geprüft haben. Aber noch immer ist nicht alles vollständig“, sagt Baudezernent Dr. Ernst Kratzsch jetzt auf Nachfrage der WAZ.
Die Stadt benötigte Unterlagen zur Statik, auch zum Brandschutz fehlten Belege, um die Baugenehmigung erteilen zu können. Vor allem aber gab es Dissonanzen wegen der Fassade. Der Investor reichte mehrere Gestaltungsvarianten ein, die die Stadt aber ablehnte. „Wir haben einen städtebaulichen Vertrag mit ihm abgeschlossen, und der sieht eine Lochfassade vor. Daran muss er sich halten.“
Eine unendliche Geschichte
Die Geschichte um den städtebaulichen Neustart an der exponierten Stelle Südring/Rottstraße geriert sich zu einer unendlichen. Seit etwa Mitte der 1990er Jahre steht das Hotel leer. Der Schimmel wächst üppig und ungehindert die Wände hoch, undichte Decken und herabtropfendes Wasser tun ihr Übriges. Im Untergeschoss wächst schon Gras auf dem Boden.
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Auch von außen ist der Bau ein Schandfleck, der der Kreativentwicklung entlang der Rottstraße einen Bärendienst erweist.
Mittlerweile hegen nicht nur Pessimisten Zweifel daran, ob das Glücksspiel-Vorhaben überhaupt noch realisiert wird. Denn der Start für den Bayer Vasiliou in Bochum stand unter keinem guten Stern. Zuerst wollte eine Konzessionsverlängerung bis 3 Uhr früh, die ihm die Stadt verwehrte. Daraufhin drohte er mit Rückzug aus dem Unternehmen. Anfang 2009 stand das Hotel gar vor der Zwangsversteigerung, weil die Grundsteuer für die Immobilie nicht gezahlt worden war.
Dr. Ernst Kratzsch war zu Beginn des Jahres noch optimistisch, sagt aber heute: „Ich lege mich nicht mehr fest.“