Bochum. .
Lange hatten Politiker gefochten, damit Goldhamme einen Nahversorger bekommt. Auch ein Standort war schwer zu finden gewesen; nun soll der Discounter unweit des leerstehenden Thyssen-Krupp-Hochhauses entstehen.
Ein Bebauungsplan war im Eilverfahren aufgestellt worden, damit der Lebensmittelmarkt an der Kohlenstraße angesiedelt werden kann. Als es jetzt um den Satzungsbeschluss ging, sperrte sich die CDU; Roland Mitschke merkte dazu an: „Hier soll ein Discounter entstehen. Dessen Kunden kommen zumeist mit dem Auto, also handelt es sich nicht um einen Nahversorger.“
"Wir zweifeln den Bedarf an"
Eine Unterversorgung an Lebensmittelangeboten in Goldhamme sieht die CDU nicht. „Es handelt sich doch eher um eine Wertschöpfung für den Eigentümer der Fläche. Wir zweifeln den Bedarf an.“ Zudem soll Goldhamme im Masterplan Einzelhandel 2012 als Zentrum herausgenommen werden. Deshalb vermag die CDU nicht einzusehen, dass der Bereich jetzt noch einmal aufgewertet werden soll.
Im Masterplan Einzelhandel wird dies anders bewertet. Dort gilt Goldhamme als „labilen Einzelhandelsstandort“, der einer Stärkung durch die Ansiedlung neuer Nahversorger bedarf, was bislang aber an möglichen Ansiedlungsflächen scheiterte. Zwischenzeitlich war die Martinikirche favorisiert worden; Eigentümer und Betreiber winkten gleichermaßen ab. Der beste Platz wäre nördlich des Krupp-Hochhauses, doch lasse die Gebäudesituation keinen Markt zu.
Kohlenstraße kein idealer Standort
Der Standort Kohlenstraße gilt indes nicht als ideal. Die Kohlenstraße habe eine Trennwirkung gegenüber dem zentralen Versorgungsbereich Alleestraße. Doch sei er der einzig realisierbare. Nötig sei es, das Gebiet ab der Kreuzung Kohlen-/Alleestraße zu erweitern, um eine Verbindung zu den Läden an der Alleestraße zu schaffen, die durch Neuansiedlungen verdichtet werden könnte.
Zwar räumen auch die Grünen ein, bei der Planung handele es sich um einen Kompromiss, aber um einen, der von den Anwohnern gewollt sei, so Wolfgang Cordes. Somit trage die Koalition das Vorhaben mit. Zudem, so griff er im Wirtschaftsausschuss den Einwand Roland Mitschkes auf, hätten in Goldhamme nicht so viele Bewohner ein Auto.