Bochum. .

Sieben Kneipen und das Schauspielhaus als Spielstätte beteiligen sich in diesem Jahr am Offstage-Programm von Bochum Total. Bei Live-Gigs in kleinem Rahmen oder Motto-Partys können Fans ungestört weiterfeiern.

Katrin Hötzel und ihre Gitarre sind nicht voneinander zu trennen – und so heißt das Soloprojekt der 29-Jährigen „Katrins Gitarre“. Ihre Eigenkompositionen sind witzig, ehrlich, eingängig: „Und wir warten ... fast den ganzen Tag“ – ganz so lange dauert’s nicht bis zum Gig im Café Konkret, Donnerstag, 21. Juli, 20 Uhr.

Lothair Eaton spielte im Starlight Express zwischen 2001 und 2007 die Dampflok Papa. Vor seinem Bochumer Engagement war er nur als Sänger aktiv, tourte als Solo-Tenor mit dem Heinz Chapel Choir durch Europa. Der Bochumer stammt aus einer musikalischen Chicagoer Familie, der Vater Jazzmusiker, die Mutter sang. Kostproben des Sohnes: Donnerstag, 21. Juli, 21 Uhr, Tucholsky.

Jeder hört’s für sich

Zu Beginn galt sie noch als Kuriosum, heute fester Bestandteil des Festivals: Die Kopfhörerparty im Zacher (Do, Fr, Sa, 21 Uhr). Der Anblick ist immer noch ein Erlebnis: Hunderte von Leuten wippen zu einer Musik, die nur sie hören können.

Soul- und Funk-Stücke der 70er und 80er Jahre, aber auch aktuelle Hits gehören zum Repertoire der Coverband „Half Eleven“; die tritt aber schon eineinhalb Stunden eher auf, im Three Sixty.

Bei Ben Wild und seiner Wild Band wird nicht einfach nur Rock’n’Roll zelebriert; Pop- und Rocksongs werden durch die Pomade gezogen, bis sie die gewünschte Geschwindigkeit erreicht haben. Rockabilly, Jump and Jive treffen auf glattpolierten Pop im Intershop, 20.15 Uhr.

Westvanart brauchen schon eine größere Bühne, schließlich sind es neun Leute, die Hip-Hop und Funk mit Spaß und Verspieltheit präsentieren, Motto: „Dance first, think later“ – so wird’s gemacht ab 22 Uhr im Kult.

Der Freitag und Samstag beginnt im Tapas karibisch: Amparo und Majela Cesar, Mutter und Tochter, singen nicht nur kubanisch, sie haben auch Jazz im Repertoire, sowie Afro, Rumba, Mambo und Cha-Cha-Cha; jeweils ab 20.30 Uhr.

Der Landstreichler als letzter Rock’n’Roller

Von der Pottmob-Bühne schnell ‘rüber in die Kneipe Three Sixty: „Benzin“ heißt die Ulmer Band, seit ihr von der Firma Mars der Name „Uncle Benz“ untersagt worden war. Was der Combo keiner verbieten konnte, ist ihr Stil: Rockmusik mit Punkelementen, und das seit 15 Jahren, Beginn: 21 Uhr.

„Der Landstreichler“ wird er genannt: Roger Trash (Roger Dewald) ist Musiker und Autor, der sich als der letzte Rock’n’Roller sieht. Auf der Bühne präsentiert er gern mal Huldigungen an große Musiker, so etwa Herman Brood. In Bochum erinnert er an den unvergessenen Rio Reiser, und zwar im Tucholsky, 21.30 Uhr.

Secret Discovery spielen im Kult – wo sonst, müsste man fragen, seit Gitarrist Falk Hoffmann sich mit der Kneipeneröffnung in der ehemaligen Spielhalle einen großen Wunsch erfüllt hat. Der Gig der Bochumer am Freitag, 22 Uhr.

Und noch mal gestandene Bochumer, die einfach nicht von der Musik lassen können: „Das mobile Blueskommando“ (drei aus dem Quartett waren einst „Vatermörder“) will sein Publikum zum Tanzen bringen und kann selbst kaum still stehen beim Live-Gig; Gelenke schmieren am Samstag im Tucholsky, 21 Uhr.

Dirk und Jörg Gerlach heißen verspanischt Los Gerlachos. Die Brüder aus Herne spielen Coversongs der 60er Jahre bis heute, darunter „Stand by me“ oder „Time to wonder“, und das alles mit zweifacher Gitarrenbegleitung: Three Sixty, 21 Uhr.

Liveabend im Theater Unten

„Subculture Vulture“ ist der Liveabend im Theater Unten überschrieben, wenn Dorn Shamrock und 2nd District ab 22.30 Uhr ihr Publikum erwarten. Versprochen: Es wird melodisch, rotzig, punkig und rockig, und anschließend übernehmen noch DJs.

Jamirolike“ covert natürlich Jamiroquai – seit dem Musiksommer alte Bekannte in Bochum; Kult, 22 Uhr.

Susanna Keye hat Bo-To-Erfahrung; im Intershop spielt sie mit Band Countrysongs am Sonntag, 20.15 Uhr.

Kuerschke ist eine One-Man-Band aus Hannover, gut drauf, genau das Richtige für einen Kneipengig: reinhören im Three Sixty, 20 Uhr.

Samstag auf der WAZ-Bühne, Sonntag im Tucholsky: Die Wohnraumhelden sind musikalisch, vor allem aber witzig; ab 21 Uhr. Ska, bläserstark, deutsch: Ratatouille aus Dortmund bringen Stimmung ins Kult, 22 Uhr.