Die WAZ-Redaktion und Bochum Marketing suchen weiterhin die Lieblingsplätze in der Innenstadt. Viele Prominente haben schon ihren bevorzugten Ort genannt.
Es scheint so, als hätten die WAZ-Leserinnen und -Leser ein wenig nachdenken müssen, bevor sie sich für ihren „Lieblingsplatz” in der Bochumer Innenstadt entschieden haben. Nachdem die Vorschläge zunächst etwas zögerlich eingegangen waren, werden nun in erfreuliche schneller Folge jene Plätze genannt, mit denen angenehme Erinnerungen oder ganz besondere Erlebnisse verbunden sind.
Gemeinsam mit BO-Marketing
Zum Auftakt der Aktion, die die WAZ-Kulturredaktion gemeinsam mit Bochum Marketing ins Leben gerufen hat, hatten Bochumer Promis wie OB Ottilie Scholz oder Frank Goosen verraten, welcher Platz in der City ihnen besonders am Herzen liegt – die OB nannte das Bergbau-Museum, Frank Goosen verband mit dem Rathaus Kindheiterinnerungen. Zur Reihe der bekannten Bochumer Gesichter gehört zweifellos auch Joachim H. Luger ("Vater Beimer" aus der Lindenstraße, Lecker essen mit Luger). Joachim H. Luger sitzt gern im „Tucholsky”.
Am liebsten im "Tucholsky"
Er schreibt dazu: „Ich mag Tucholsky - den Schriftsteller und Dichter sowieso, aber auch jenes Cafe-Restaurant an der Viktoriastraße. Hier kann ich frühstücken bis in den späten Nachmittag hinein, hier kann ich in Ruhe Zeitung oder ein Buch lesen, mich mit Freunden treffen, reden, diskutieren, manchmal auch schwadronieren. Um mich herum sitzen Menschen, die das auch tun: Junge und Alte, frisch verliebte Paare, alte Freunde, Mütter - zuweilen auch Väter - mit kleinen Kindern, Künstler, Schauspieler und solche, die es werden wollen. Eine bunte Mischung eben und das machte eine Atmosphäte, in der ich mich wohlfühle und deswegen: Siehe oben!”
Während Joachim H. Luger also einen Platz unter Dach und Fach bevorzugt, geht Ruth Katzner (Kuhlehof 13) ins Freie, um ihren „Lieblingsort” zu besuchen: „Wenn wir unsere Runde durch den Stadtpark drehen, verweilen wir gerne am Gondelteich und zwar auf der Brücke mit dem Frosch Fridolin. Einmal setzte unser Enkel dem Frosch seine Sonnenbrille aus und zeigte mit dem Finger darauf. Hinter der Brücke ist ein steiniger Abhang. Ab und zu rauscht hier Wasser hinunter. Dann fühlen wir uns wie in den Alpen.”
Gedanken an den alten Stadtpark
Dem Stadtpark fühlt sich auch Wilma Reimann (Bömmerstraße 83) verbunden. „Ich war schon im Tierpark, als es dort noch keinen Eintritt kostete”, erzählt die 72-Jährige. Und sie denkt zurück an das Jahr 1948: „Da wurde der Stadtpark in Parzellen aufgeteilt, damit die Leute dort ihre Kartoffeln anpflanzen konnten.” Aber heute sei der Stadtpark „wieder sehr schön”.
Selten in der Stadt
Auch die Pauluskirche ist schon als Lieblingsort genannt worden. Dieser Wahl schließt sich Hiltrut Skrotzki (Uevelgönne 3a) „hundertprozentig” an. Sie schreibt: „Wir kommen selten in die Stadt. Das letzte Mal zwei Tage vor Weihnachten. Wir liefen die Bongardstraße entlang. Überall war Geschäftigkeit. Wenn dann der Blick auf die so nette Pauluskirche fällt, geht einem wirklich das Herz auf.”
Durch die Innenstadt
Die Lieblingsorte werden gesammelt und sollen Eingang finden in einen Fremdenführer, der im Kulturhauptstadtjahr 2010, die Gäste auf bestimmten Routen vom Hauptbahnhof durch die Innenstadt führen sollen, u.a. zu den Besucherzentren.