Bochum. . Routine-Einsätze beim VfL Bochum stehen bei Rettungskräften hoch im Kurs. Anders sieht es anscheinend aus, wenn die Frauen spielen. Nicht alle Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr freuen sich auf die bevorstehende WM.

Die professionelle Werbe- und Vermarktungsmaschinerie für die Weltmeisterschaft im Frauenfußball läuft auf Hochtouren. Selbst der Tatort am Sonntag musste herhalten. All das ändert aber nichts daran, dass Damen-Kick Randsport ist.

Das sehen anscheinend auch einige Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bochum so, die nun – im Gegensatz zu den beliebten Einsätzen beim VfL Bochum – nur höchst ungern ihrer Pflicht nachkommen, die vier WM-Spiele in Bochum zu begleiten. „Wir müssen mittlerweile für jeden Dreck ran“, sagte ein Kamerad, der natürlich nicht namentlich genannt werden will. Und zählte andere Beispiele auf: Straßensperren beim Sparkassen-Giro, Flugblätter verteilen bei Bombenentschärfungen und Sicherheitsbereitschaft bei unterklassigen Fußballspielen. Verärgert sind die Kameraden auch, weil es für all diese Einsätze kein Geld gibt. Andererseits aber würden die Kollegen bezahlt, die bei Starlight Express oder bei Aufführungen im Schauspielhaus regelmäßig zugegen sind.

27 Freiwillige pro Spiel im Einsatz

„Die Einsätze, die bei der Fifa-WM anstehen, gehören zu unseren originären Aufgaben“, sagt indes Karl Appelhoff, Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Bochum. Innenminister Ralf Jäger (SPD) habe für die WM eine hohe Sicherheitsstufe ausgerufen. Kritik an den Einsätzen sei ihm aus den eigenen Reihen nicht bekannt.

Pro Spiel werden 27 Freiwillige im Einsatz sein, neun davon im Stadion. Die anderen beteiligen sich an einem Behandlungsplatz, der im Notfall 50 Menschen versorgen kann. Zusammen mit Kollegen der Berufsfeuerwehren aus Bochum und Herne sowie Kräften von ASB und DRK sind allein für den „BHP-B 50“ jeweils 138 Menschen im Einsatz - von zwei Stunden vor Spielbeginn bis eine Stunde nach dem Abpfiff.