Bochum. . Motorradfahrer Ralph Gödecke ärgert sich über fehlendes Fingerspitzengefühl der Bochumer Politessen. Er bekam vor dem Elisabeth-Krankenhaus ein Knöllchen, als er am Rand des Gehweges parkte, um einen geliebten Menschen zu besuchen.
WAZ-Leser Ralph Gödeke hatte vor einigen Tagen andere Sorgen, als sich um einen Parkplatz für sein Motorrad zu kümmern. Eine seiner geliebten Personen liegt derzeit im Elisabeth-Krankenhaus. Bei seinen täglichen, regelmäßigen Besuchen habe er festgestellt, dass es dort schwierig sei, einen Pkw-Parkplatz zu finden. „Also kam mir die Idee, mit dem Motorrad zum Krankenhaus zu fahren, um nicht noch die Zeit mit der nervenaufreibenden Parkplatzsuche zu verbringen“, berichtet Gödeke.
Sein Krad habe er auch nicht auf einem Parkplatz für Autos abstellen wollen, da ein Motorrad keine Windschutzscheibe habe, hinter die man ein Ticket legen könne. „Parke ich zudem auf einem Pkw-Parkplatz, bekomme ich nicht selten missmutiges Kopfschütteln von genervten Autofahrern, die meinen, das sei mit einem Motorrad doch wohl nicht nötig, einen kompletten Parkplatz zu belegen.“
Also habe er seine Maschine auf den Gehweg gegenüber dem Krankenhaus hinterlassen, und zwar so, dass er niemanden behindert habe. „Das Fahrzeug war so abgestellt, dass selbst ein Rollstuhlfahrer und ein Mensch mit Rollator nebeneinander Platz gehabt hätten.“ Trotzdem habe er nach zehn Minuten ein Knöllchen erhalten.
Es liegt im Ermessen der städtischen Ordnungskräfte, das Abstellen von Motorrädern auf Gehwegen zu tolerieren oder eben zu sanktionieren. „Die Mitarbeiter entscheiden von Fall zu Fall“, erklärt Hans-Joachim Lukas, Leiter des Straßenverkehrsamtes. „Wenn Motorräder ungünstig oder in zu großer Menge abgestellt sind“, gebe es „normalerweise Knöllchen“. Im Falle Gödekes sei es so gewesen, dass er eine Strecke über den Gehweg habe fahren müssen. Zudem habe er sein Zweirad so geparkt, dass die Lücke zwischen zwei Autos versperrt gewesen sei und die Fahrer einzig über die Straße zu ihren Autos gekommen wären.
"Ich habe wirklich niemanden behindert"
Für Gödeke ist dies nicht nachvollziehbar. „Es war nach allen Seiten hin genug Platz“, versichert er. „Ich habe wirklich niemanden behindert.“ Für Gödeke jedenfalls ist es die vernünftigste Alternative für Motorradfahrer, ihr Gefährt auf Gehwege zu parken – so lange niemand beeinträchtigt wird. Alles andere würde zum Chaos führen. „Gerne würde ich einmal alle Motorradfahrer Bochums aufrufen, an einem Samstagnachmittag ihr Zweirad ordnungsgemäß auf einen Parkplatz in der Bochumer Innenstadt abzustellen“, schlägt er vor.
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