Bochum. .
Unter Beschuss: Im Kampf gegen Nierensteine verfügt die Augusta-Krankenanstalt über eine besonders effektive Waffe: „Unser neuer Nierensteinzertrümmerer ist in der Region einzigartig und auch europaweit führend“, bekräftigt Dr. Burkhard Ubrig, Chefarzt der Augusta-Klinik für Urologie.
Vier Millionen Deutsche leiden unter Nierensteinen: eine Volkskrankheit. „Wandern die Ablagerungen in die Harnwege, verursachen sie oft furchtbare Pein“, weiß Dr. Ubrig, der jährlich 1000 Patienten mit mehr oder weniger schlimmen Koliken behandelt. Stets besteht die Gefahr, dass die Niere dauerhaft zerstört wird.
Harnsteine pulverisieren
Kleine Harnsteine werden nach wie vor bei einer Operation entfernt; die moderne Endoskopie gewährleistet minimale Schnitte und Nebenwirkungen. Wenn ein Nierenstein zu groß oder der Patient zu geschwächt ist, bringen Dr. Ubrig und sein Team den ESWL in Anschlag. Die Abkürzung steht für Extrakorporaler Stoß-Wellen-Lythotryper. Das 500.000 Euro teure Siemens-Gerät arbeitet millimetergenau. Per Ultraschall oder Röntgenstrahlung wird der Stein ins Visier genommen. Binnen einer 40-Minuten-Behandlung wirken 4000 Druckwellen auf den Fremdkörper ein. Ein Gelkissen mindert die Stöße. Der Stein wird quasi zu Sand geschossen und pulverisiert, die verbliebenen Krümmel werden ausgeschieden. Meist reichen dazu ein bis zwei Behandlungen.
Seit drei Monaten ist der (von der Landesregierung finanziell geförderte) Zertrümmerer an der Bergstraße im Einsatz. „Die Erfahrungen sind bisher durchweg positiv. Die Stoßwellen sind für den Patienten gefahrlos. Die Zielgenauigkeit ist enorm hoch. Die Nierensteine werden schonend und zuverlässig bekämpft“, sagt Dr. Ubrig, der das Gerät auch niedergelassenen Urologen in Bochum zur Verfügung stellt.
Wasser trinken beugt vor
Wer mit der „Röhre“ möglichst keine Bekanntschaft schließen will, sollte den wichtigsten Vorbeuge-Tipp des Chefarztes beherzigen. „Trotz aller öffentlicher Appelle nehmen vor allem ältere Menschen noch immer viel zu wenig Flüssigkeit zu sich. Zwei Liter Wasser pro Tag sollten das Minimum sein.“