Bochum. Auf einen besonders abscheulichen Fall von Tierquälerei macht der Igelnotruf des Arbeitskreises Umweltschutz (AKU) Bochum aufmerksam: Kinder wollten offenbar einen Igel verbrennen.

Am Samstagabend gegen 22 Uhr bemerkte ein Ehepaar ein Feuer in dem kleinen Park gegenüber der Grundschule Sonnenschule an der Langen Malterse. „Näher gekommen, sahen sie vier Jungs im Alter von acht bis zehn Jahren, die auf einer Tischtennisplatte eine Zeitung verbrannten und immer wieder Seiten in das Feuer warfen“, berichtet AKU-Mitarbeiterin Almuth Riedel.

Kinder liefen davon

Als die Kinder das Ehepaar bemerkten, liefen sie davon. Die Spaziergänger wollten das Feuer löschen – und sahen entsetzt, dass unter der brennenden Zeitung ein Igel lag. „Die Kinder hatten versucht, das Tier bei lebendigem Leib zu verbrennen“, klagt Almuth Riedel.

Die Eheleute brachten das Stacheltier zum Igelnotruf: „Der kleine Igeljunge hat eine Rauchvergiftung, eine Trübung des rechten Auges und Verbrennungen am Rücken erlitten. Er wiegt nur 342 Gramm und hat wohl in der Trockenheit der letzten Wochen zu wenig Futter gefunden“, vermutet der AKU, der den stacheligen Gesellen nach dem Schutzheiligen „Florian“ taufte: „Er muss wirklich einen Schutzengel gehabt haben, der ihm rechtzeitig Hilfe schickte.“

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Von Jürgen Stahl

Trotz der Qualen habe der Kleine großen Appetit. Almuth Riedel: „Wir hoffen, ihn durchzubekommen und später in einer ökologischen Anlage auszuwildern.“

Der Arbeitskreis will jetzt der Sonnenschule anbieten, Vorträge über den Igel zu halten. „Denn nur was man kennt, kann man schützen.“