Bochum. Mit seinem Konzept „galerie auf zeit“ kommt Gunter Haedke in die Stadt, um Kunst an Orte zu bringen, die zunächst nicht damit in Zusammenhang stehen. Ausstellungsort ist die Werkhalle der Walter Elektrotechnik und Anlagetechnik im Gewerbegebiet.
Kunst geht in Leerstände, widmet ehemals industrielle Räume um, nutzt besondere Orte, um Differenzen aufzuzeigen. Mit dem Konzept „galerie auf zeit“ kommt nun auch Gunter Haedke in die Stadt, um Kunst an Orte zu bringen, die zunächst nicht damit in Zusammenhang stehen. Kunst, die stören will, die also auf sich aufmerksam machen will.
Galerist Haedke war lange in Stadtverwaltungen und kommunalen Unternehmen tätig, seit 2007 betreibt er mit viel Engagement seine „galerie auf zeit“. Das Konzept sieht vor, in verschiedenen Städten temporäre Ausstellungen zu zeigen, von dort dann wiederum Künstler mitzunehmen, die in anderen Städten gezeigt werden könnten. Bisher waren Ausstellungen in Schwerin, Erfurt, Bad Hersfeld und Rüsselsheim zu sehen, die Station nach Bochum wird auf Rügen sein.
Musikalische Performance
Über familiäre Kontakte fand Haedke seinen Bochumer Ausstellungsraum. Es ist die Werkhalle der Walter Elektrotechnik und Anlagetechnik im Gewerbegebiet im Gewerbepark Präsident (Adresse: Seilfahrt 103). Besonders an diesem Ort wird es so sein, dass während der Ausstellungszeit – von Freitag, 6. Mai, bis Samstag, 14. Mai –, parallel weiterhin fleißig montiert, gefräst, geschraubt und geschweißt werden wird. Der laufende Betrieb wird sich dann die nüchterne Werkhalle mit drei Künstlern aus Bamberg, Berlin und Weimar teilen.
Zu sehen sind Performance, Objekte, Zeichnungen. Den Auftakt am 6. Mai, 19 Uhr, macht Julia Antonia, die als an der Universität der Künste in Berlin ausgebildete experimentelle Violinistin eine musikalische Performance zeigen wird. Von ihr sind zudem maskenhafte Blindporträts und Zeichnungen zu sehen.
Bis zu drei Meter hoch
Teilweise bis zu drei Meter hohe Bronzeskulpturen zeigt die in Weimar lebende Anne-Katrin Altwein. „Belebte Stäbe“ heißt eine Reihe grazil und fragil wirkender Skulpturen, die an seltsame, irreale Lebewesen erinnern. Der 1947 in Bad Hersfeld geborene Werner Assenmacher ist dagegen ausgewiesener Vertreter der Konkreten Kunst. Seine Objekte stellt er mit parallel zwischen Rahmen gespannten Kordeln her.
galerie auf zeit, Seilfahrt 103, im Gewerbegebiet Präsident;
Öffnungszeiten: Samstag, Sonntag von 14 bis 17 Uhr, Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr.