Bochum. . Nach fünfmonatiger Entwicklungszeit steht das neue Programm des Bochumer Planetariums. „Expedition Sternenhimmel“ heißt es. Ausgangspunkt sind die Sternbilder, die mit bloßem Auge zu erkennen sind. Dann geht es weiter in die Tiefen des Alls.
Fünf Monate Entwicklungszeit investierte das Planetarium in sein neues Programm „Expedition Sternenhimmel“. Es nimmt den Sternenhimmel, wie er mit dem bloßen Auge zu erkennen ist, als Ausgangsposition, um dann immer wieder in die Tiefe des Raums zu fliegen. Die Zuschauer erleben eine totale Mondfinsternis, blicken in den nachtschwarzen Himmel mit all seinen Sternen, die im städtischen Raum niemals gesehen werden können, fallen in ein schwarzes Loch, durchbrechen Staubwolken auf dem Weg zur Milchstraße und folgen der Erddrehung durch die Jahreszeiten.
Neue Technik
„Es ist unübertroffen brillant“, schwärmt Prof. Dr. Susanne Hüttemeister, Leiterin des Planetariums, und lobt damit vor allem die Möglichkeiten, die die neue Technik eröffnet hat, die das Ganze komplexer erscheinen lasse. „Wir arbeiten mit Werkzeugen, wie große Produktionsfirmen sie einsetzen, und nutzen den Wechsel zwischen dem analogen Sternenprojektor und bewegtem Videosystem. Diesen Vorteil der Hybridtechnik spielen wir in der neuen Astroshow aus.“
Zu Beginn spannt sich der Himmel mit Blick von der Erde über die Kuppel. Details werden nicht nur erklärt – Sprecher ist Manfred Böll aus dem Schauspielhaus-Ensemble – sie werden auch gezeigt, indem das Bild Lichtjahre hinter sich lässt und den Sternen auf den Pelz rückt.
Die Show „Faszination Weltall“ war laut Susanne Hüttemeister der Vorreiter des neuen Programms, doch längst nicht so technisch ausgefeilt und mit erstaunlichen Effekten versehen.
Spektakuläre Szenen
„Wir bieten spektakuläre Szenen und schrecken auch vor Effekten nicht zurück“, so Hüttemeister, was die Premierengäste am Dienstag bestätigten: Da gab’s Ahs! und Ohs! von den Viertklässlern, die den Zuschauerraum nahezu füllten, und bei der rasanten Fahrt hinein ins Schwarze Loch konnten sich die meisten der Schüler ein Kreischen und Zusammenzucken nicht verkneifen.
Das Programm „Expedition Sternenhimmel“ wendet sich in erster Linie an Erwachsene, aber auch Kinder ab zehn Jahren können dem Geschehen bereits folgen. „Natürlich beinhaltet die Show viel Informationen, doch wir vermitteln Wissen, das Spaß macht. Die Unterhaltung kommt dabei nicht zu kurz; für Eltern mit Kindern nahezu ideal.“
Supernova-Explosion
Erklärt werden die Sternenbilder und ihre Bedeutung, warum der Winterhimmel anders aussieht, die unterschiedlichen Auswirkungen durch die Jahreszeiten, Entfernungen des Mondes zur Erde. Der Saturn wird herausgehoben, um in seine Ringe einzutauchen. Hüttemeister: „Da zieht so mancher seinen Kopf ein, wenn die Brocken, die die Ringe bilden, herumfliegen“, und auch eine Supernova-Explosion wird den Zuschauern geboten, entwickelt von der Fachhochschule Kiel, die an der Produktion beteiligt war. Überdies aber entstand der Beitrag komplett in Bochum. Das hiesige Team ist stolz auf seinen jüngsten Wurf und besonders auf die technischen Finessen: Selbst bei den Videoeinblendungen bleibt der Himmel nachtschwarz, selten in Planetarien.