Bochum. .

Die Sterne - so glänzend wie nie zuvor. Der Mars - so realistisch und zum Greifen nahe, dass der Betrachter gewillt ist, die Hand auszustrecken, um mal einen fernen Planeten zu tätscheln. Das neue Bochumer Planetarium macht vieles möglich.

Auch wenn das Konzept grundsätzlich gleich ist: Nur gucken, nicht anfassen. Vier Monate hat der Umbau gedauert, Dienstag wurde große Eröffnung gefeiert.

Satte drei Mio Euro hat sich die Stadt Bochum die Modernisierung kosten lassen. Experten wie Planetariums-Leiterin Prof. Dr. Susanne Hüttemeister schwärmen schon jetzt, die Besucher werden es ganz sicher auch tun, wenn sie erst einmal eine der insgesamt sieben neuen Shows im Sternentheater gesehen haben. „Diese neue Zeiss-Technik ist einmalig“, sagt Hüttemeister. Nie zuvor seien die Kontraste so klar, die Bilder so deutlich und die Flüge durch die Galaxien so realistisch gewesen.

90 Prozent in die Technik investiert

Rund 90 Prozent der drei Mio seien in die Technik geflossen, der Rest sei in neue Stühle, neue Bühne und neue Teppiche gesteckt worden. 260 Sitze gibt es, die auch etwas anders angeordnet sind als vorher, um 45 Grad nach hinten gekippt werden können und einen hohen Kuschelfaktor besitzen. Einschlafen wird wohl trotzdem niemand, die neuen Shows versprechen atemberaubend zu sein. Fulldome-Videosystem heißt das Zauberwort, das die frisch gestrichene Kuppel mit digitalen, bewegten Bildern füllt.

Kulturdezernent Michael Townsend lobte das Planetarium als „Bildungseinrichtung, die ganz weit vorne ist“. Die städtische Großinvestition sei in Zeiten großer Haushaltsprobleme nur möglich gewesen, weil die Verträge schon lange unterschrieben gewesen seien. „Zum Glück“, wie Leiterin Hüttemeister sagt, „durch die Investition kann die Existenz der Einrichtung gesichert werden.“

Vizepräsident der Carl Zeiss AG zu Besuch

Hoher Besuch gestern zur Wiedereröffnung des Planetariums: Neben vielen Gästen aus Kultur und Politik war auch Wilfried Lang erschienen, der Vizepräsident der Carl Zeiss AG. Er stellte die Technik vor und gab den Start für das neue Programm frei. Sieben unterschiedliche Produktionen sind entstanden und werden ab sofort gezeigt, fünf davon sind komplett hier in Bochum erstellt worden. Und auch die Musik zu Programmpunkten ist made in Bochum: Tim Heinrich hat sie komponiert und auf die Szenen abgestimmt. Das Filmorchester Babelsberg habe die Musik vor rund zwei Wochen eingespielt, „es passt perfekt“, lobt Susanne Hüttemeister.

Neu sind übrigens im Planetarium auch die Preise: Im Schnitt seien sie um zwei Euro pro Karte gestiegen. Die Shows kosten nun zwischen 5 und 7,50 Euro.