Bochum. .

Die Weiten des Weltalls, faszinierend und tiefgründig, manchmal auch voller Technik. Passender als im Planetarium könnten die Bilder und Plastiken der Kölner Künstlerin Helga Elben wohl kaum präsentiert werden.

Dominierende Themen ihrer Arbeiten sind das Weltall und Ikarus, der Vielflieger aus der griechischen Mythologie. 31 Arbeiten von Helga Elben sind im Planetarium ausgestellt und zu den üblichen Öffnungszeiten zu besichtigen. Donnerstagabend war Ausstellungseröffnung.

„Ich bin vom Gebäude, von der Kuppel und der Umgebung begeistert“, sagt Helga Elben, die auch schon auf der Biennale in Venedig ausgestellt hat. Ihre Arbeiten sind eine extra auf das Planetarium zugeschnittene Auswahl aus den vergangenen zehn Jahren ihres Schaffens, darunter sind viele Aquarelle und Öl-Collagen, aber auch Plastiken aus Edelstahl. Etwas ganz Besonderes dürften die vier in Plexiglas eingefassten „Erdhäute“ sein, transparente Ausstellungsstücke aus Seidenpapier und Gipsbinden, die in Anlehnung an alte Erdkarten entstanden sind.

„Der Kontakt zu Helga Elben ist über das Kunstmuseum geknüpft worden“, sagt Prof. Susanne Hüttemeister, die Leiterin des Planetariums. Im Kunstmuseum hatte Elben vor einiger Zeit bereits einige Werke ausgestellt. Auch Hüttemeister schwärmt von der passenden Verbindung zwischen Elbens Kunst und der Weltraumthematik des Planetariums.

Die Ausstellung trägt den Namen „Entdeckungsflüge“. Und genau das ist es auch, was die in Wetter/Ruhr geborene Künstlerin schon Zeit ihres Lebens fasziniert hat. Sei es die Materialienauswahl („Ich bin neugierig“) oder die Themen. Es geht um Technisches, das sie immer wieder aufs Neue begeistert. Zu sehen an der beweglichen Edelstahlplastik „Ikarus“, die mit einem Motor und von Zahnrädern angetrieben wird und in einer Thyssen-Krupp-Werkstatt angefertigt worden ist.

Bei Helga Elben kommen verschiedene Vorlieben zusammen. „Als Kind des Ruhrgebiets habe ich immer Eisen und Stahl vor Augen“, sagt sie. Durch den Vater und dessen technischen Beruf sei sie auch in diesem Punkt geprägt. „Ich wollte schon als junges Mädchen verstehen, wie Maschinen funktionieren.“ Und dann das Fliegen, immer wieder das Fliegen.

Zu den Lieblingskunstwerken von Planetariumsleiterin Hüttemeister gehören einige Aquarelle, bei denen Helga Elben mit Zeitungsartikeln, mit Überschriften und Fotos zu vielen Themen, die mit dem Weltraum zu tun haben, gearbeitet hat. Eines der Bilder handelt von der Marsoberfläche, „das zeigt eigentlich meine Seelenlandschaft“, sagt Helga Elben. Auf einem anderen Bild ist die Zeile „Galileo kann endlich abheben“ zu lesen. Jedes Bild hat einen eigenen Text, aber alle haben etwas mit der Faszination der Raumfahrt und des Weltalls zu tun. Es geht um die Fragen „Wer bin ich - woher komme ich - wohin gehe ich?“ Die Fragen sind alt, sehr alt, und damit wären wir wieder bei Ikarus, dem alten Griechen.