Bochum. . Die Bochumer Sternwarte empfängt ab Montag wieder Signale von Gagarin und Sputnik, 50 Jahre nach dem ersten bemannten Weltraumflug. Eine Kooperation mit der Internationalen Raumstation (ISS) macht es möglich.

Vor 50 Jahren wurden die Funksignale des ersten bemannten Raumfluges von Juri Gagarin von Heinz Kaminski in Sundern empfangen. Ein Jubiläum, das es zu feiern gilt: Vom heutigen Montagabend bis Mittwochmorgen wird die Sternwarte Sundern historische Signale von der Internationalen Raumstation (ISS) empfangen können. Im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes möchte das Team um Leiter Thilo Elsner die Originalstimme des russischen Kosmonauten Juri Gagarin sowie Telemetrie und Morsezeichen des Raumschiffs Sputnik empfangen. Dazu wird der Satellit Aris-Sat-1 aktiviert und die Sternwarte Bochum ist, wie 1961, auf den Empfang der Signale gut vorbereitet.

Bereits vor 50 Jahren half der Gründer der Sternwarte Bochum, Heinz Kaminski, bei der Überwachung des ersten bemannten Weltraumfluges. Originalbänder in den Archiven des Institutes belegen dies und dienen als Beweis für den historischen Flug von Juri Gagarin, welcher eine neue Ära der Weltraumforschung einleitete. Auch in Bochum. Denn nach großer Medienberichterstattung über den Gagarin-Flug wurde Kaminski die Unterstützung der Stadt zum Bau der Sternwarte in Sundern zugesagt.

"Tag der offenen Tür"

Später folgten Fördergelder des Bundes und eine Kooperation mit der NASA. „Trotz des kalten Krieges hat sich die Sternwarte immer loyal gegenüber beiden Großmächten verhalten und sich als wissenschaftliches Sprachrohr verstanden“, sagt der heutige Leiter Thilo Elsner. Die Sternwarte hat das Jubiläum zum Anlass genommen und am gestrigen Sonntag einen „Tag der offenen Tür“ durchgeführt. In der Kuppel des Radoms konnten dabei kostenlos die funktionsfähige 20 Meter-Antenne sowie Ausstellungsstücke besichtigt und an Vorträgen über die Weltraumgeschichte teilgenommen werden.

Thilo Elsner freute sich im WAZ-Gespräch über das Interesse vor allem junger Familien. Briefmarkensammler konnten beim Sonderpostamt einen Sonderstempel „Juri Gagarin“ ergattern.